Komplett neu eröffnet werden sollen etwa 10 bis 15 Hotels, wie O'Rourke den CH-Media-Zeitungen (Samstagausgabe) sagte. Es handle sich nicht überall um grosse Hotels, und einige würde der Konzern mit Marken wie Mövenpick, Swissôtel und Pullman einfach übernehmen.

Trotz Corona-Pandemie und einer möglicherweise nur teilweisen Erholung bei den Geschäftsreisen sieht der Experte für Accor Wachstumsmöglichkeiten. Es werde eine Konsolidierung geben. "Viele Hotels werden sich wohl grösseren Ketten anschliessen. Auch wir versuchen, kleinere, unabhängige Hotels an uns zu binden."

Wenn die kleinen Häuser mit dem Grosskonzern zusammenarbeiten würden, könnten diese von Skaleneffekten oder Loyalitätsprogrammen profitieren. Das helfe ihnen, die Preise zu senken, sagte O'Rourke. Er äusserte sich auch überzeugt, dass das Luxus-Segment zulegen werde. Die Pandemie macht dem Konzern weiter zu schaffen. Beunruhigt ist der Accor-Manager laut eigenen Aussagen vor allem ob der Schwierigkeit, Personal für die Hotels zu finden.

Schwierigkeiten in Deutschland

Das Geschäft entwickelt sich derweil in den einzelnen Ländern unterschiedlich. In England habe es mit der Ankündigung der Lockerung der Pandemie-Massnahmen einen riesigen Buchungsboom gegeben, sagte O'Rourke. In Russland sei es bis zum 19-tägigen Lockdown sehr gut gelaufen. Auch in den Beneluxländern und in den Niederlanden sei Accor zufrieden. In Deutschland kämpfe das dort auf Messe- und Geschäftskunden ausgerichtete Unternehmen allerdings. Im neuen Swissôtel in Bern würden sehr viele Buchungen getätigt.

Accor ist ein Gigant unter den Hotelketten. 39 Marken mit mehr als 5100 Hotels sowie 10'000 Restaurants und Bars in 110 Ländern gehören zum französischen Konzern. Er beschäftigt rund 260'000 Menschen. Zu den grössten Konkurrenten zählen die Konzerne Jin Jiang, Hilton und Marriott.

(AWP)