Die Amerikanerin wurde am Dienstag durch die Vorsitzende des Gerichts befragt. Sie bestätigte, bei der Verhaftung ihres Ex-Mannes im Jahr 2013 in Florenz mit ihrem Sohn zugegen gewesen zu sein.

Der Annahme der Bundesanwaltschaft (BA), wonach sich die Eheleute 2006 nur zum Schein hätten scheiden lassen, widersprach die Frau. "Diese Scheidung war sehr schmerzhaft", sagte die Amerikanerin. "Während jener Zeit war ich in den USA und wusste nicht, wo er war."

Das Treffen mit Homm in Florenz habe zum Wohl ihrer Kinder stattgefunden, führte sie weiter aus. Sie bestätigte zudem, dass als Folge der Scheidung die Liquidierung der ehelichen Güter organisiert worden sei.

Auf die Fragen der BA antwortete die Amerikanerin nicht. Die Staatsanwältin des Bundes legte Dokumente vor, die belegen sollen, dass die Ex-Frau stark in die Geschäfte Homms involviert war und nach der Scheidung beträchtliche Summen erhalten hat.

Vier Angeklagte

Homm erschien nicht zum Prozess in Bellinzona. Die BA wirft ihm gewerbsmässigen Betrug, ungetreue Geschäftsbesorgung, Veruntreuung, qualifizierte Geldwäscherei und Urkundenfälschung vor. Er soll sich zwischen 2005 und 2008 unrechtmässig um 170 Millionen Dollar bereichert haben.

Die drei weitere Angeklagte - alles Schweizer - müssen sich wegen qualifizierter Geldwäscherei und Urkundenfälschung verantworten. Der frühere Treuhänder von Homm ist zudem wegen betrügerischen Konkurses angeklagt. Auch er ist nicht anwesend. Die BA beschuldigt die drei Männer, die Herkunft der von Homm kriminell erlangten Gelder verschleiert zu haben.

Die Ex-Frau von Homm lebt in Florida und gilt dort als nicht angeklagte Komplizin in Bezug auf die Vorbereitungshandlungen zur Geldwäscherei.

Der Prozess wird am Mittwoch weitergeführt. In den nächsten Tagen stehen die Plädoyers der Bundesanwaltschaft, der Privatklägerin und der Verteidiger an. (Fall SK.2019.12)

(AWP)