Doch wirkliche Sprünge nach oben bleiben nach wie vor Wunschdenken. Einerseits sorge der Ukraine-Krieg nach wie vor für Unsicherheit und gleichzeitig gingen die Inflationszahlen nach oben - nun machten sich Rezessionsängste breit, hiess es im Handel. "Solange sich die Situation nicht beruhigt, geht es im besten Fall seitwärts weiter", kommentierte ein Händler. Stimmungs- und volumenmässig sei der Tag ohne viel Action verlaufen, sagte ein anderer.
Nach einem freundlicheren Start nahmen die Schwergewichte Nestlé (-0,6 Prozent) und Novartis (-0,1 Prozent) dem Markt im späteren Handel weitgehend den Wind aus den Segeln. Gegen Handelsschluss drehte mit Roche auch noch das dritte Schwergewicht im Bunde in den roten Bereich, allerdings mit 0,02 Prozent nur minimal. Bei Nestlé handelte es sich laut einem Händler höchstens um eine minimale Gegenbewegung. Die Titel seien schliesslich immer noch hoch bewertet, betonte er.
Als grösste Verlierer unter den Blue Chips gingen Sonova (-0,9 Prozent) aus dem Handel. Der Hörgerätehersteller hat bei der Vorlage seiner Jahreszahlen 2021/22 zwar beim Umsatz die Erwartungen leicht übertroffen und auf Gewinnseite wie erwartet abgeschnitten. Allerdings ist die EBITA-Marge wegen der Übernahmen etwas tiefer ausgefallen, als die Experten sich erhofft hatten.
Ebenfalls negativ gingen Givaudan (-0,9 Prozent) aus dem Handel, die allerdings in den letzten paar Tagen deutlich zugelegt haben.
Auf der anderen Seite des Spektrums fanden sich die Finanzwerte. Allen voran Julius Bär mit einem Plus von 3,9 Prozent, gefolgt von Partners Group (+2,8 Prozent), CS (+2,7 Prozent) und UBS (+2,3 Prozent). Die Finanzwerte hatten am Vortag - mit Ausnahme von CS - noch allesamt Abschläge verzeichnet.
ABB legten nach dem Investorentag 2,4 Prozent zu. Unter anderem hatte der Chef der Antriebstechnik-Sparte in Aussicht gestellt, dass sich die Nachfrage nach elektrischer Energie bis 2040 verdoppeln dürfte.
Oerlikon legten 2,3 Prozent zu, nachdem der Industriekonzern neue Mittelfristziele bekanntgegeben hat. Das Unternehmen erwartet ein jährliches Umsatzwachstum von 4 bis 6 Prozent eine operative EBITDA-Marge von jährlich 17 bis 19 Prozent nach bisher 16 bis 18 Prozent.
Obseva legten nach Zahlen 2,6 Prozent zu. Medmix gingen mit einem kleinen Plus von 0,4 Prozent aus dem Handel und konnten damit den gestrigen Absturz nicht wettmachen, der auf die Nachricht folgte, dass das Geschäft in Polen eingestellt werden musste wegen der Sanktionen gegen Grossaktionär Vekselberg. Sulzer legten ebenfalls um 0,4 Prozent zu.
(AWP)