Entsprechend vorsichtig geworden sind nun die Marktstrategen. "Wenn die US-Arbeitsmarktdaten weiterhin gut sind und sich die Inflation nicht abkühlt, wird das Fed die aktuelle Strategie über den Haufen werfen und die Zinsen wieder in grossen Schritten erhöhen", sagte eine Marktteilnehmerin. Auch heute gibt es wieder neue Makrozahlen, welche von Analysten in Bezug auf die Implikationen für die Inflation genau unter die Lupe genommen werden dürften. So stehen in den USA unter anderem Zahlen vom Arbeitsmarkt auf dem Programm. Bereits veröffentlicht wurden derweil die neuesten Produktionszahlen der deutschen Industrie, die besser als erwartet ausfielen und damit die Aktienmärkte weiter belasten könnten.
Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI verliert um 08.15 Uhr 0,38 Prozent auf 11'022,47 Punkte. Von den 20 SMI-Titeln werden alle zumindest leicht tiefer gestellt. An den ersten beiden Tagen der Woche hatte der SMI bereits 0,4 bzw. 0,8 Prozent verloren.
Unter den Einzeltiteln ragen vor allem Logitech (-3,3%) negativ hervor. Der Mäusehersteller hält heute einen Investorentag ab und hat im Vorfeld über den Geschäftsgang informiert. In der ersten Hälfte des kommenden Geschäftsjahres, das bald beginnt, erwartet Logitech einen Rückgang beim Umsatz. Die Anfang des Jahres bereits gesenkte Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022/2023 wurde derweil bestätigt.
Auch im Fokus dürften Geberit (-1,2%) stehen. Der Sanitärtechnik-Anbieter hat seine Gewinnzahlen veröffentlich und dabei in etwa im Rahmen der Erwartungen abgeschnitten. Für etwas Enttäuschung dürfte der Dividendenvorschlag (+10 Rappen) sorgen. Hier hatten Analysten deutlich mehr erwartet. Die Geberit-Aktie ist mit einem Plus von 16 Prozent im bisherigen Jahresverlauf aktuell die Nummer sechs unter den 20 SMI-Werten.
Givaudan (-0,5%) dürften derweil Beachtung finden wegen bekannt gewordener Untersuchungen diverser Kartellbehörden, darunter der Schweizer Weko, im Zusammenhang mit Preisabsprachen im Bereich Duftstoffe. Zudem hat der deutsche Konkurrent Symrise mit seinen heute bekannt gegebenen Zahlen etwas enttäuscht.
Am geringsten sind vorbörslich die Verluste bei den defensiven Swisscom, Nestlé, Novartis, Lonza und Roche.
Im breiten Markt haben mit Orior, Swiss Steel und Plazza diverse Unternehmen ihr Resultat bekannt geworden. Vorbörsliche Kurse dafür gibt es aber nicht.
uh/ra
(AWP)