Die Zentralbanken, Regulatoren und Regierungen weltweit hätten "beträchtliche Fähigkeiten bei der Feuerlöschung" gezeigt, lobte ein Analyst am Dienstag. Ob sie die Flammen aber wirklich erstickt hätten, werde sich erst zeigen. Derweil richtet sich der Blick der Marktteilnehmer nun verstärkt auf die Zentralbanken. Wegen der Bankenturbulenzen könnten diese beim Zinserhöhungstempo nun zurückhaltender werden, so die Erwartung. In den USA wird am Mittwoch nun noch ein Zinsschritt von 0,25 Prozentpunkten erwartet.
Der SMI notiert gegen 14.50 Uhr um 1,54 Prozent höher bei 10'807,37 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 1,85 Prozent auf 1712,23 und der breite SPI 1,36 Prozent auf 14'142,64 Zähler. Im SLI stehen den 28 Gewinnern lediglich zwei Verlierer gegenüber.
Im Fokus bleiben die Aktien der künftig einzigen Schweizer Grossbank UBS (+7,3%), die ihre Gewinne am Nachmittag noch weiter ausgebaut haben. Die Aktien der Credit Suisse sind mit knapp 84 Rappen (+1,8%) noch immer etwas höher bewertet als der Gegenwert von UBS-Titeln, den die Aktionäre bei der Zwangshochzeit erhalten.
Kräftig im Plus notieren auch Julius Bär (+3,4%). Der Zürcher Vermögensverwalter gilt als möglicher Profiteur der Entwicklung rund um die CS. Denn nicht jeder Anleger, der vorher Kunde beider Grossbanken gewesen sei, wolle nun nur noch bei einem Haus sein, heisst es am Markt.
Starke Gewinne verbuchen auch die im laufenden Jahr bisher schlecht gelaufenen Partners Group (+6,5%). Der auf Privatmarktanlagen fokussierte Asset Manager hat 2022 zwar einen Gewinnrückgang verbucht, schüttet aber dennoch eine höhere Dividende aus. Zudem hat sich das Unternehmen positiv zur weiteren Entwicklung geäussert.
Etwas gebremst wird der Höhenflug der Märkte von den unterdurchschnittlichen Kursgewinnen der als defensiv geltenden Pharmatitel Roche und Novartis (beide +0,7%). Die Analysten der Société Générale haben ihre Kaufempfehlung für Novartis am Dienstag bei einem etwas höheren Kursziel bekräftigt. Die Aktien des Börsenschwergewichts Nestlé (-0,3%) notieren sogar leicht im Minus.
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(AWP)