Der Leitindex SMI hatte sich am Freitag auch auf Wochensicht zum ersten Mal nach sechs Gewinnwochen mit einem leichten Minus ins Wochenende verabschiedet. Seit er Mitte Juni eine Bestmarke bei 12'072 Punkten gesetzt hatte, bewegt sich der Index in einer engen Spanne um die 12'000 Punkte-Marke, kann diese bislang aber nicht nachhaltig hinter sich lassen. Darüber hinaus ist der Handel an diesem Montag ohnehin durch mangelnde Impulse gekennzeichnet, da in den USA die Märkte wegen des nachgeholten Unabhängigkeitstages (4. Juli) geschlossen bleiben.
Dabei waren die US-Arbeitsmarktdaten am vergangenen Freitag an sich ganz nach dem Geschmack der Anleger ausgefallen: gut, aber nicht zu gut. Letztlich seien sie so ausgefallen, dass sie keine sofortige Abkehr der Federal Reserve von ihrer expansiven Politik rechtfertigten, heisst es von Händlerseite. Vor diesem Hintergrund warten Marktteilnehmer denn auch gespannt auf das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank zur Wochenmitte, um besser einschätzen zu können, wie weit die Federal Reserve noch von einer Zinswende entfernt ist. Für Bewegung könnten die Verhandlungen des Ölkartells Opec+ sorgen, die an diesem Montag fortgesetzt werden. In der Allianz gab es zuletzt Differenzen darüber, welches Land künftig wie viel fördern darf. Darüber hinaus hält die Sorge um die sich ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus an, ein potenzieller Belastungsfaktor, ergänzt ein Händler.
Die mit Abstand grössten Verluste verbucht der Rolltreppen- und Lifthersteller Schindler (-2,1 Prozent). Händler verweisen auf die jüngsten Konjunkturdaten aus Asien, die uneinheitlich ausgefallen sind. In gut zwei Wochen wird der Konzern zudem Quartalszahlen vorlegen. Im Vorfeld hat die SocGen laut Händlern das Kursziel für die Papiere gesenkt.
Insgesamt dürfte die Berichtssaison in den kommenden Tagen immer stärker in den Fokus rücken. Erste Unternehmen werden bereits diese Woche ihre Zahlen offenlegen, so richtig beginnt die Saison aber erst in der zweiten Juli-Hälfte.
Mit einem Abschlag von 0,5 Prozent knüpfen auch die Holcim-Aktien an die schwächere Vorwoche an. Der Zementkonzern hat laut Wochenendpresse beim Rechtsstreit mit US-Klägern um die Nutzung enteigneter Grundstücke eine endgültige Einigung erzielt. So hätten sich die beiden Seiten in einer gemeinsamen Vereinbarung vom 22. Juni über eine Abweisung der Klage geeinigt, schreibt die "Sonntagszeitung" mit Verweis auf Gerichtsdokumente.
Etwas uneinheitlich präsentiert sich die Finanzbranche. Während Zurich mit -1,0 Prozent erneut zu den grössten Verlieren in der Branche zählen, geht es für Partners Group (-0,4 Prozent) und Swiss Re (-0,3 Prozent) in etwa mit dem Markt abwärts. Dagegen ziehen Julius Bär, die CS und die UBS zwischen 0,7 und 0,1 Prozent an.
Die mit Abstand grösste Bewegung vollziehen allerdings im breiten Markt Landis+Gyr, die nach einem US-Auftrag um 7,0 Prozent anspringen. Meier Tobler (+3,0 Prozent) knüpfen an ihre Kursstärke der letzten Tage an. Am Markt wird das mit Hoffnungskäufen erklärt.
Autoneum (-4,4 Prozent) fallen dagegen im Einklang mit dem insgesamt schwachen europäischen Automobilsektor überdurchschnittlich stark zurück.
(AWP)