Für die US-Notenbank Fed sei diese Entwicklung sehr günstig, kommentierten die Ökonomen der VP Bank. Die Leitzinsen seien im vergangenen Jahr deutlich erhöht worden und die Inflationsraten befänden sich nun im deutlichen Sinkflug. Die Investoren an den Finanzmärkten hoffen nun, dass sich die Zentralbanken im Kampf gegen die Teuerung nun langsam dem Ende ihrer Zinserhöhungszyklen näherten.
Der SMI schloss am Donnerstagabend um 0,37 Prozent im Plus auf 11'287,82 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,39 Prozent auf 1748,93 und der breit gefasste SPI gewann 0,46 Prozent auf 14'487,41 Zähler. Von den SLI-Wertem schlossen 24 im Plus und sechs im Minus.
Deutliche Gewinne gab es für die Schindler-Papiere (+3,4%). Laut Händlern profitierten die Titel des Liftherstellers von neuen Hoffnungen für den chinesischen Markt nach der dortigen Wende in der Corona-Politik. Seit Jahresbeginn hätten sich zudem die Analysten zahlreicher namhafter und einflussreicher Research-Häuser wohlwollend über die Papiere geäussert.
Klar im Plus schlossen auch Credit Suisse (+2,8%), die damit ihren seit Jahresbeginn anhaltenden Kursanstieg fortsetzten. Auch die Aktien der Konkurrentin UBS (+1,2%) schlossen freundlich. Deutlich legten die Aktien des Versicherers Swiss Life (+2,7%) zu, die von einer bekräftigten Kaufempfehlung und einer Kurszielerhöhung durch die Analysten der UBS profitieren.
Gefragt waren weiter Partners Group (+0,8%), bevor das Zuger Investmenthaus am Donnerstagabend nachbörslich noch seine Angaben zur Entwicklung der verwalteten Vermögen im vergangenen Jahr publizierte. Zu den Gewinnern bei den Finanzwerten gehörten auch die Aktien des Rückversicherers Swiss Re (+1,9%).
VAT (+0,9%) rückten in die Gewinnzone vor, nachdem sie noch klar im Minus in den Handelstag gestartet waren. Das Unternehmen vermeldete zwar einen Rekordumsatz, allerdings mache sich nun die Abkühlung im Halbleitergeschäft bemerkbar. Für das laufende Jahr rechnet VAT entsprechend mit einem schwächeren Geschäftsverlauf.
Gestützt wurden die Indizes durch festere Nestlé (+0,5%). Die Aktien wurden von den der Deutschen Bank mit "Buy" nach bisher "Hold" bewertet. Auch die Pharmaschwergewichte Novartis (+0,3%) tendierten freundlich, während Roche (-0,3%) leicht im Minus schlossen.
Unter Druck standen dagegen Straumann (-2,3%). Im Handel wurde auf das Ergebnis der neusten Preisverhandlungen für Dentalimplantate mit China verwiesen: Diese seien für den Weltmarktführer aus Basel insgesamt etwas schlechter ausgefallen als gedacht.
Einen richtiggehenden Absturz verzeichneten Logitech (-17%). Der Computerzubehörhersteller musste über ein schwaches Weihnachtsgeschäft berichten. In der Folge korrigierte er auch die Finanzziele für das ganze Geschäftsjahr 2022/23 nach unten.
Am breiten Markt sackten zudem die Arbonia-Aktien (-7,6%) ab. Der Bauzulieferer revidierte seine Gewinnprognose für 2022 wegen stark gestiegener Kosten für Material und Energie nach unten. Dagegen verteuerten sich Swissquote (+0,5%) leicht, obwohl auch der Online-Broker für 2022 einen deutlichen Rückgang bei Einnahmen und Gewinn ankündigte.
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(AWP)