Für die Investoren waren diese Daten grundsätzlich als Konjunktursignal eine positive Nachricht. Die Kehrseite der Medaille, dass damit eine Verschärfung der noch immer sehr lockeren Geldpolitik näher rückt, scheine die Börsianer weniger zu beeindrucken, hiess es in Marktkreisen. Für zusätzliche Zuversicht sorgten am Berichtstag zudem gute Exportdaten aus Deutschland und die bevorstehenden Verabschiedung des billionenschweren US-Konjunkturpakets durch den Kongress. In charttechnischen Kommentaren wurde indes auch davor gewarnt, dass das Börsenbarometer trotz der neuen Rekorde zuletzt an Schwung verloren habe und korrekturgefährdet sei.

Der SMI kletterte um 1,10 Prozent auf 12'310,75 Punkte nach oben. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte um 0,72 Prozent auf 1996,25 Punkte zu und der breite SPI um 0,89 Prozent auf 15'783,30 Punkte. Beide Indizes befinden sich ebenfalls auf einem zuvor noch nie gesehenen Niveau. Unter den 30 SLI-Titeln überwogen die Gewinner die Verlierer im Verhältnis von rund 2:1.

Grösste Gewinner unter den Blue Chips waren Roche GS (+2,6%). Der Pharmakonzern hat mit einer Phase-III-Studie bei der Behandlung von Patienten mit einer bestimmten Form von Lymphkrebs die gesteckten Ziele erreicht. Analysten reagieren durchwegs positiv auf die Daten. Einer bezeichnete die publizierte POLARIX-Studie angesichts ihrer Bedeutung aus kommerzieller Sicht und der Auswirkungen auf künftige Kombinationen in der Pipeline als den wichtigsten verbleibenden Datenpunkt im laufenden Jahr.

Im Sog von Roche rückten auch Novartis (+1,4%) überdurchschnittlich vor, während das dritte der Schwergewichte, Nestlé (+0,7%), mit etwas Abstand folgte.

Weitere defensive Werte wie Swisscom (+1,1%), Geberit oder Givaudan (je +0,9%) waren ebenfalls gesucht. Auch Lonza (+1,3%) bewegten sich knapp unter dem Allzeithoch von vergangener Woche wieder nach oben.

Von den Finanzwerten hielten sich die Versicherer Zurich (+1,4%) und Swiss Life (+1,0%) besser als die Aktien der Grossbanken CS (+0,5%) und UBS (+0,6%).

Auf der Gegenseite büssten Straumann (-2,8%) und AMS (-2,9%) am meisten Terrain ein. AMS wurden von einer Kurszielsenkung durch Morgan Stanley bei unverändertem Rating "Equal Weight" zurückgebunden. Das selbe Institut hat auch das Kursziel für Adecco (zurückgenommen und ebenfalls die Einstufung "Equal Weight" bestätigt. Adecco gehörten mit einem Minus von 0,6 Prozent ebenfalls zu den schwächsten Aktien unter den Grossen.

Im breiten Markt holten Swissquote (+6,4%) die Verluste nach den Halbjahreszahlen vom Freitag mehr als auf. Kepler Cheuvreux hat in Reaktion auf das Semesterergebnis das Kursziel deutlich angehoben und die Empfehlung "Buy" bekräftigt. Die Halbjahreszahlen hätten gezeigt, dass die Online-Bank von der Volatilität der Kryptowährungen und der Institutionalisierung dieser Anlageklasse stark profitiert habe, hiess es zur Begründung.

Tornos (+5,4%) waren im Vorfeld der Zahlen vom (morgigen) Dienstag wie schon praktisch die gesamte Vorwoche gesucht und Obseva (+8,0%) erhielten von einer Empfehlung in einem deutschen Börsenbrief Support.

Poenina (-3,9%) fielen dagegen zurück. Die Zürcher Kantonalbank hat als Reaktion auf einen negativen Bericht in der "SonntagsZeitung" - im Zusammenhang mit einem Betrugsfall beim Bau des Lötschberg Basis-Tunnels - das Rating für den Titel auf "Marktgewichten" von "Übergewichten" gesenkt.

cf/uh

(AWP)