Die Corona-Entwicklung in China sorgte gleichzeitig für Zuversicht und für Verunsicherung. Auf der einen Seite könnten die stark gelockerten Restriktionen im Reich der Mitte das Potenzial für neue Varianten erhöhen. Andererseits könnte die Wiederaufnahme des Reiseverkehrs nach und aus China der Weltwirtschaft einen Schub verleihen. Das könnte jedoch die die Inflation wieder anheizen, was den Zinserhöhungszyklus verlängern würde.
Credit Suisse stachen bei den Finanzwerten mit einem Kursplus von 1,9 Prozent heraus, das im späten Geschäft eingefahren wurde. Davor hatten "Window Dressing"-Aktivitäten das Geschehen dominiert. Das heisst, Anleger trennten von schlecht gelaufenen Papieren, die sie zum Stichtag nicht zeigen möchten.
Etwas ins Hintertreffen gerieten Julius Bär (+0,9%) und UBS (+0,5%). Partners Group verteuerten sich um 1,2 Prozent. Die Versicherer sahen Swiss Re (+0,9%) in Front.
Auch Wachstumstitel wie Straumann (+1,6%), Sonova (+2,0%), Lonza (+1,3%) und Alcon (+1,1%) aus dem Gesundheitssektor zogen deutlich an. Damit haben Anleger wohl die Aktien wieder ins Depot gelegt, denen sie nach der starken Korrektur im laufenden Jahr wieder viel Erholungspotenzial zubilligen, wie ein Marktbeobachter sagte.
Einen eher schwierigen Stand hatten auch einige zyklische Aktien wie Holcim (-0,3%), Swatch (+0,2%), oder Kühne+Nagel (+0,1%).
Am breiten Markt büssten die Papiere des Reisedetailhändlers Dufry 0,03 Prozent ein, obschon die Chinesen wieder leichter um den Globus reisen dürfen. Händler verweisen auf die neuerlichen "Pandemieängste", welche die Papiere im dünnen Handel zurückgebunden hätten.
Bei den "Jahresverlierern" dominierten unterschiedliche Händlerstrategien. Während sich bei der Versandapotheke Zur Rose (+5,2%) am Ende die Schnäppchenjäger durchsetzten, wurden Talenthouse (-13,3%) abgestossen.
Die beiden Titel zählen mit einem Minus von rund 90 Prozent zu den Anteilscheinen mit der schlechtesten Performance im SPI. Jahresgewinner Meier Tobler (+1,2%) hielten sich auf hohem Niveau. Ihr Kurs hat sich 2022 mehr als verdoppelt.
Bobst verloren an ihrem letzten Handelstag 1,7 Prozent. Die Aktien des Westschweizer Maschinenbauers verabschieden sich nun von der Schweizer Börse und werden dekotiert. Der Mehrheitsaktionär hatte zuvor den grössten Teil der Aktien in einem öffentlichen Übernahmeangebot gekauft.
(AWP)