Allerdings ist die Kerninflation, also der um volatile Energie- und Nahrungsmittelpreise bereinigte Wert, im März erneut leicht gestiegen. "Die Inflation löst sich nicht einfach in Luft auf, sondern sie erweist sich als zäh", urteilte ein Ökonom. Ein anderer Experte sprach von "verwirrenden und mehrdeutigen" Daten. Das "Nein" des Nationalrats zu den 109-Milliarden-Franken-Krediten im Zusammenhang mit der Fusion von Credit Suisse und UBS warf hingegen keine grossen Wellen.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss zur Wochenmitte 0,30 Prozent tiefer auf 11'231,99 Punkten, der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sank um 0,39 Prozent auf 1758,21 Zähler. Der breite SPI, bei dem die Dividenden mitberechnet werden, legte dagegen um 0,08 Prozent auf 14'716,08 zu. Im Blue-Chip-Index SLI hielten sich Gewinner und Verlierer die Waage.

Das Nationalrats-Nein zu den Milliarden für die Bankenfusion liess die Börsianer kalt. Spürbare Folgen für die Transaktion hat der Schritt nicht - damit fehlt dem Bankendeal einfach der parlamentarische Segen. Das Nein hat daher keine Wirkung, weil der Kredit vom Bundesrat mit Notrecht beschlossen wurde. Doch er ist als Rüge an den Bundesrat und die Finanzdelegation zu verstehen.

Die Aktien von Credit Suisse (+3,2%) wie UBS (+0,4%) waren am Berichtstag gesucht. Dabei wurden die Papiere der UBS ohne die Dividende von 0,55 Dollar je Aktie gehandelt. Sie machten den Dividendenabgang damit mehr als wett. Gebremst wurde der SMI hingegen vom Dividendenabgang beim Versicherer Zurich (-5,5% bzw. -25,10 Fr.) von 24 Franken.

Die Aktien von SGS wurden zum Schlussgong mit 84,46 Franken gehandelt (+2,4%). Die Titel des Prüfkonzerns wurden am Berichtstag im Verhältnis von 1 zu 25 gesplittet, am Vortag hatte das Papier noch bei 2063 Franken geschlossen. Der "optisch" tiefere Preis dürfte den einen und anderen Anleger noch für diese Aktien begeistern, meinte ein Händler.

Swatch büssten 4,0 Prozent ein und Richemont 1,9 Prozent. Händler verwiesen auf Aussagen von Patek-Philippe-Grossaktionär Thierry Stern gegenüber Bloomberg, wonach sich die Uhrennachfrage zuletzt verlangsamt habe.

VAT gingen am Vortag der Ergebnispublikation 0,8 Prozent tiefer aus dem Handel. Die Angst vor einem vor einem enttäuschenden Auftragseingang im ersten Quartal sei vorhanden, sagten Börsianer. Und AMS-Osram (-3,4%) wurden mit etwas Verspätung für enttäuschende Samsung-Zahlen abgestraft.

Roche (+0,6%) waren dem Markt dafür eine gute Stütze. Der Pharmakonzern profitierte vom Unbill des Mitbewerbers Merck KGaA. Dieser musste auf Anweisung der US-Arzneimitelaufsicht die Rekrutierung neuer Patienten zu einer Studie mit einem MS-Mittel stoppen. Anlass ist der Verdacht auf Leberschädigung durch das Merck-Medikament. Roche und auch Novartis (-0,1%) sind ebenfalls tätig im Bereich Multiple Sklerose tätig.

Ebenfalls auf den Einkaufslisten standen verschiedene defensive Valoren aus dem Gesundheitssektor wie Alcon (+0,9%), Sonova (+0,8%) und Lonza (+1,1%). Bei den zyklischen Papieren waren ABB (+1,3%), Adecco (+0,5%) und Holcim (+0,3%) gesucht.

Am breiten Markt büssten U-Blox nach Zahlen 1,7 Prozent ein. Der Chiphersteller ist im ersten Quartal zwar um 20 Prozent gewachsen, hat aber "nur" die Erwartungen der Analysten erfüllt". Auch Comet (-1,6%) gaben vor dem Quartalsbericht am Freitag nach.

ra/uh

(AWP)