Mit den markanten Kursgewinnen holte die Schweizer Börse allerdings auch einen Teil der positiven Entwicklung vom Donnerstag an vielen europäischen und an den US-Aktienmärkten nach, an denen im Gegensatz zur Schweiz an Auffahrt gehandelt worden war. Insgesamt sei das Geschäft am Freitag allerdings recht ruhig verlaufen, denn viele Marktteilnehmer hätten wohl die Brücke in ein verlängertes Wochenende geschlagen, hiess es im Handel.

Der SMI schloss um 1,17 Prozent im Plus bei 11'571,16 Punkten, wobei er am Nachmittag ein Tageshoch bei 11'607 erreichte. Für die Gesamtwoche schlägt ein minimes Plus von 7 Punkten respektive 0,06 Prozent zu Buche. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte am Freitag 1,57 Prozent auf 1803,93 zu und der breite SPI gewann 1,19 Prozent auf 15'254,93 Zähler. Im SLI beendeten 26 Titel den Handelstag im Plus und vier im Minus

Gefragt waren bei den Anlegern auch hierzulande technologienahe Titel. Sehr deutliche Gewinne entfielen etwa auf die Aktien des Chipherstellers AMS Osram (+5,5%) und des PC-Zubehörherstellers Logitech (+4,1%). Stark entwickelten auch die Aktien des Chipindustrie-Zulieferers VAT (+5,0%) trotz Dividendenabgang. Beobachter verwiesen auf einen starken Quartalsausblick des VAT-Grosskunden Applied Materials.

Deutliche Gewinne gab es auch für die Grossbankenwerte UBS (+3,7%) und CS (+2,7%). Laut Medienberichten engagiert sich der Investor Daniel Loeb über seinen Hedgefonds Third Point neu in den UBS-Aktien. Er bezeichnet den Preis der CS-Übernahme als "sehr überzeugend" und sieht klares Aufwärtspotenzial für die neue UBS. Deutlich im Plus schlossen auch die Aktien des Privatmarktspezialisten Partners Group (+3,7%).

Aufwärts ging es aber auch mit den Versicherungswerten Swiss Re (+2,6%) und Zurich (+2,3%). Die Zurich-Titel können damit ihre deutlichen Kursverluste vom Mittwoch weitgehend wieder wettmachen. Damals waren die Aktien des Versicherers nach dem Zwischenbericht zum ersten Quartal noch deutlich gesunken.

Noch deutlicher fielen die Kursgewinne bei Sonova (+3,6%) aus, dies trotz weiterer Kurszielsenkungen von Credit Suisse und CFRA sowie einer Ratingsenkung durch Vontobel. Sonova hatte mit dem am vergangenen Dienstag veröffentlichten Jahresabschluss die Anleger nicht überzeugen können, was die Aktie auf Talfahrt geschickt hatte.

Bei den defensiven Schwergewichten legten die Roche-Genussscheine (+1,7%) deutlich zu und auch Nestlé (+0,5%) schlossen fester. Dagegen wurde der SMI den ganzen Tag über von Abgaben des Pharma-Schwergewichts Novartis (-0,6%) gebremst. Im Handel wurde auf die bevorstehende Veröffentlichung von Studiendetails zum Brustkrebsmittel Kisqali verwiesen.

Mit Abgaben schlossen auch Swisscom (-0,1%), die laut Händlern seit der Veröffentlichung des Quartalsberichts Anfang Monat zur Schwäche neigen. Zu den wenigen Verlierern gehörten zudem die Uhrenwerte Swatch (-1,4%) und Richemont (-1,2%). Die Analysten von CFRA loben in einer neuen Studie zwar die anhaltend guten Verkäufe des Genfer Uhren- und Schmuckspezialisten, die Bank sieht die Papiere zu den derzeitigen Kursen aber als recht teuer bewertet an.

Am breiten Markt schlossen SoftwareOne (+4,4%) klar im Plus. Das Unternehmen startet am kommenden Montag mit einem Aktienrückkaufprogramm. Zudem hat Research Partners das Kursziel deutlich erhöht. Der Reisedetailhändler Dufry (Aktien +2,1%) gab weitere Fortschritte bei der Übernahme der italienischen Autogrill bekannt.

tp/cf

(AWP)