Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 1,04 Prozent auf 31920,77 Punkte. Auf Wochensicht deutet sich damit ein Verlust von rund vier Prozent an.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 1,39 Prozent auf 3863,83 Zähler nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel um 1,36 Prozent auf 11 832,24 Punkte.
Im Fokus bleiben die Entwicklungen rund um die Silicon Valley Bank. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass der Finanzierer kleiner und mittlerer Tech- und Biotech-Unternehmen zur Abfederung von Verlusten aus dem Portfolio eine Kapitalerhöhung in Milliardenhöhe benötigt. Doch die Verhandlungen darum sind offenbar erst einmal gescheitert: Am Freitag wurde die Silicon Valley Bank vorübergehend geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt.
Technologiefirmen leiden besonders unter den aktuell hohen Zinsen, weil sich dadurch ihre Refinanzierung erschwert. Zudem besteht die Gefahr, dass Kredite nicht mehr bedient werden können. Ein hohes Zinsniveau drückt zudem auf die Bewertung der Unternehmen, da in einem solchen Umfeld die für die Zukunft in Aussicht gestellten Gewinne aus heutiger Sicht weniger wert sind. Kunden der Bank aus der Tech-Branche hatten nun zuletzt Einlagen abgezogen, weil sie selber Liquidität benötigten.
Die Papiere der angeschlagenen SVB Financial , des Mutterkonzerns der Silicon Valley Bank, waren am Freitag im vorbörslichen US-Handel um fast 70 Prozent eingebrochen, nachdem sie am Vortag bereits mehr als 60 Prozent eingebüsst hatten. Aktuell ist der Handel der Papiere unterbrochen.
Die hohen Kursverluste vieler Bankenaktien am Vortag im Sog von SVB Financial haben die Stimmung für die Branche insgesamt stark eingetrübt. Am Donnerstag war es zum grössten Ausverkauf im Bankensektor seit fast drei Jahren gekommen, wie der Einbruch des KBW Bank Index um 7,7 Prozent zeigte.
Nun büsste dieses viel beachtete Branchenbarometer 3,5 Prozent ein. Im Dow fielen die Anteilscheine von Goldman Sachs ebenfalls um 3,5 Prozent. Als Schlusslicht im S&P 500 sackten die Papiere der Signature Bank um mehr als ein Viertel ab. Die Anteilscheine von JPMorgan aber stemmten sich gegen den Trend und stiegen um zwei Prozent.
Am Dow-Ende brachen die Papiere von Caterpillar nach einem skeptischen Analystenkommentar der schweizerische Grossbank UBS um fünf Prozent ein. Das Ausmass, mit dem sich das Wachstum abschwäche, werde von Anlegern unterschätzt, schrieb Analyst Steven Fisher. Er glaubt nicht, dass der zyklische Schwung ausreicht, um die derzeitige Bewertung der Anteilsscheine des Baumaschinenherstellers zu rechtfertigen.
Unter den Technologiefirmen fielen die Aktien von Oracle um 3,5 Prozent. Im Cloud-Geschäft mit Rechenkapazität und Anwendungen über das Netz hatte der Software-Konzern nicht ganz so viel umgesetzt wie von Analysten erhofft./la/he
(AWP)