Die Anleger schienen insgesamt erleichtert zu sein, dass das Wochenende keine neuen Unruhen im Bankensektor gebracht habe, "denn das war eindeutig die Befürchtung gewesen, die am Freitag vorgeherrscht hatte", sagte Craig Erlam, Marktanalyst beim Broker Oanda UK & EMEA. Stattdessen fand sich ein Käufer für Teile der Silicon Valley Bank (SVB) , deren Kollaps neben den gravierenden Problemen von Credit Suisse die jüngsten Verwerfungen an den Börsen ausgelöst hatte. Mut und Risikobereitschaft, in die Bankenbranche zu investieren, stiegen damit wieder. Zudem berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass die US-Regierung weitere Unterstützungen für die First Republic Bank erwägt, um dieser mehr Zeit zur Verbesserung ihrer Bilanz zu geben.
Der Dow Jones Industrial gewann im frühen Handel 0,40 Prozent auf 32 366,04 Punkte. Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,18 Prozent auf 3978,01 Zähler. Für den Nasdaq 100 ging es zuletzt dagegen um 0,33 Prozent auf 12 724,28 Punkte abwärts. Alle drei Indizes hatten am Freitag nach anfänglichen Verlusten zur Erholung angesetzt und auch im Wochenverlauf schliesslich Gewinne verbucht.
Dass die SVB in wesentlichen Teilen von First Citizens Bank übernommen wird, liess die Aktien der Muttergesellschaft, der First Citizens BancShares , um knapp 50 Prozent nach oben schnellen. Am 10. März war das auf Start-up-Finanzierung spezialisierte Geldhaus SVB unter staatliche Kontrolle gekommen, da es in die Schieflage geraten war.
Die Anteile der First Republic Bank stiegen zeitweise um 25 Prozent, zuletzt dann um 14 Prozent und profitierten von Hoffnungen auf weitere staatliche Unterstützung. Andere Regionalbanken wie etwa Pacwest , Comerica und Western Alliance stiegen um knapp drei bis knapp sieben Prozent.
Nach den jüngsten Kursverlusten der Branchengrössen legten auch diese wieder zu: Für die Papiere von JPMorgan , Goldman Sachs , Morgan Stanley , Citigroup und Bank of America ging es um bis zu dreieinhalb Prozent nach oben.
Dagegen wurden Papiere von Impfstoffherstellern gemieden. Biontech aus Mainz enttäuschte zur Vorlage seines Quartalsberichts mit Aussagen zu erwarteten Covid-19-Impfstoffumsätzen. Biontech büssten daraufhin 3,1 Prozent ein, während die Aktien des grösseren Partners Pfizer um 0,3 Prozent nachgaben. Biontech-Konkurrent Moderna gab im Nasdaq-100-Index 2,3 Prozent ab./ck/he
(AWP)