Schon vor Börsenbeginn hatten Konjunkturdaten positiv überrascht. Besonders galt das für Umsatzzahlen aus dem US-Einzelhandel. Entgegen den Erwartungen von Analysten stiegen die Erlöse im August an. Hinzu kam ein regionaler Stimmungsindikator für die Industrie aus der Region Philadelphia, der erstmals seit mehreren Monaten zulegen konnte.

Der marktbreite S&P 500 schloss 0,16 Prozent niedriger bei 4473,75 Zählern. Der von Technologie- und Biotech-Aktien geprägte Nasdaq 100 beendete den Handel mit einem Plus von 0,08 Prozent auf 15 515,91 Punkte.

Gute Konjunkturdaten sind gegenwärtig nicht zwingend positiv aus Sicht der Aktieninvestoren. Denn sie könnten die US-Notenbank Fed dazu veranlassen, eher früher als später die geldpolitischen Zügel anzuziehen, indem sie die milliardenschweren Wertpapierkäufe drosselt. Im US-Anleihenhandel legten die Renditen nach den guten Konjunkturdaten denn auch zu.

Die Papiere des Netzwerkspezialisten Cisco sanken um 0,4 Prozent, nachdem sie im frühen Handel noch zugelegt hatten. Mehrere Analysten hatten sich optimistisch zu Cisco geäussert. Die US-Bank JPMorgan etwa hob die Papiere auf eine Empfehlungsliste. Die Credit Suisse stufte Cisco von "Neutral" auf "Outperform" hoch. Allerdings hatten Cisco seit Jahresbeginn bereits um fast 30 Prozent zugelegt.

Die Kurse der Casino-Betreiber standen den dritten Tag in Folge unter Verkaufsdruck. China will die Unternehmen und ihre Aktivitäten in der asiatischen Spielmetropole Macau verstärkt unter Beobachtung nehmen. "Das hat Sorgen um die Zukunft Macaus als Epizentrum des Glücksspiels ausgelöst", schrieb die Investmentbank Jefferies. Aktien von Las Vegas Sands fielen um 1,3 Prozent und Wynn Resorts um 2,4 Prozent.

Die Anteile des Fleischersatz-Herstellers Beyond Meat büssten 2,3 Prozent ein, nachdem die Investmentbank Piper Sandler die Papiere zum Verkauf empfohlen hatte.

Die soliden Konjunkturdaten drückten im Anleihenhandel auf die Notierungen. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note-Future) fiel um 0,29 Prozent auf 133,00 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg auf 1,34 Prozent. Der Euro erholte sich im späten US-Handel von vorangegangenen Verlusten und kostete zum Börsenschluss 1,1767 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1763 (Mittwoch: 1,1824) US-Dollar festgelegt. Der Dollar hatte damit 0,8501 (0,8457) Euro gekostet./bek/men

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

(AWP)