Auch gegenüber dem Franken kann der Euro Boden gutmachen und wird aktuell zu 1,0471 nach 1,0458 Franken noch am Morgen gehandelt. Derweil fiel der Dollar zum Franken wieder unter die Parität auf 0,9957 von 1,0015 Franken im Frühhandel.
Der Euro hat sich seit Wochenbeginn etwas von seinen herben Verlusten in den vergangenen Wochen erholt. Vor wenigen Tagen hatte die Gemeinschaftswährung mit 1,0350 Dollar einen fünfjährigen Tiefstand markiert. Wesentlicher Grund ist der aufwertende Dollar, der seit längerem von den jüngsten Zinserhöhungen und der Aussicht auf weiter deutlich steigende Leitzinsen profitiert.
Rückenwind von steigenden Zinserwartungen erhält nun allerdings auch der Euro. An den Geldmärkten wurde am Dienstag mit Zinsanhebungen durch die EZB um insgesamt 1 Prozentpunkt in diesem Jahr gerechnet. Die Erwartungen sind in den vergangenen Wochen Zug um Zug gestiegen. Hintergrund ist die hohe Inflation, die viel höher liegt als das Inflationsziel der EZB.
Konjunkturdaten aus der Eurozone überraschten unterdessen positiv. So sind die 19 Euroländer im ersten Quartal etwas stärker gewachsen als bisher bekannt. Für den Jahresverlauf sind Analysten jedoch wenig zuversichtlich. Die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs dürften die europäische Wirtschaft besonders belasten.
Noch deutlicher als der Euro legt am Dienstag das britische Pfund zu. Gegenüber dem Dollar gewinnt das Pfund mehr als 1 Prozent. Auch zum Franken rückt das Pfund vor, nämlich auf 1,2416 Franken von 1,2356 am Morgen. Analysten verwiesen auf neue Daten vom britischen Arbeitsmarkt, die abermals robust ausfielen und weitere Zinsanhebungen durch die Bank of England wahrscheinlich machen. Die Währungshüter haben ihren Leitzins seit vergangenen Herbst schon viermal angehoben und sind unter den grossen Notenbanken damit Vorreiter.
Am Nachmittag dürften Anleger vor allem Umsatzzahlen aus dem US-Einzelhandel unter die Lupe nehmen. Die Zahlen gelten als Richtschnur für die Stärke des privaten Verbrauchs, der für die US-Wirtschaft eine wichtige Rolle spielt. Daneben äussern sich einige hochrangige Vertreter von wichtigen Notenbanken.
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(AWP)