Am Markt hatten bereits am Freitag die Spekulationen auf stärker steigende Zinsen im Kampf gegen die hohe Inflation einen Dämpfer erhalten, nachdem der Arbeitsmarktbericht für Februar einen überraschenden Anstieg der Arbeitslosenquote und einen unerwartet schwachen Anstieg der Stundenlöhne offenbart hatte. Nun sorgten die anhaltenden Turbulenzen im amerikanischen Bankensektor dafür, dass die Renditen weiter deutlich fielen. Im Gegenzug zogen die Kurse der als sicher geltenden Staatspapiere erneut an.
Am Wochenende hatten Finanzministerium, Notenbank und die Einlagensicherungsbehörde erklärt, dass Einlagen bei dem angesichts der deutlich gestiegenen Zinsen kollabierten Start-up-Finanzierer SVB und einem weiteren Institut geschützt würden. Die Fed legte ein neues Kreditprogramm zur Versorgung der Banken mit Liquidität auf.
Vor diesem Hintergrund wurden die Erwartungen an den Kurs der Notenbank Fed zurückgeschraubt. Dabei gerieten die Renditen in den kürzeren Laufzeiten besonders unter Druck, da dort Erwartungen an die Geldpolitik meist stärker wirken als in den längeren Laufzeiten. Angesichts der nun offenbar gewordenen Risiken einer restriktiven Geldpolitik für den Finanzsektor rechnet etwa die grosse Bank Goldman Sachs nicht mehr mit einer weiteren Zinsanhebung für die nächste Fed-Sitzung in gut einer Woche./la/jsl/mis
(AWP)