Auslöser des Kurssprungs in Lissabon war, dass das einstige Krisenland Portugal für die Ratingagentur S&P wieder ein verlässlicher Kreditnehmer ist. Standard & Poor's hatte das Rating des Landes am Freitag um eine Stufe von BB+ auf BBB- angehoben. Damit haben Portugals Staatsanleihen den sogenannten Ramschbereich verlassen, in dem ein Investment als spekulativ gilt. Der Ausblick ist stabil, insofern erwartet S&P auch auf absehbare Zeit keine Veränderung der Lage. Infolgedessen zogen bereits portugiesische Staatspapiere zu Wochenbeginn deutlich an.
Analyst Ramino Loureiro von Millenium Investment Banking sprach von einer sehr guten Nachricht für die Wirtschaft und die börsennotierten Unternehmen des Landes. Mit Ausnahme der Aktien des Energieversorgers EdP Energias de Portugal notierten zu Wochenbeginn alle im PSI 20 enthaltenen Papiere im Plus. Den grössten Aufschlag in Höhe von mehr als 5 Prozent verzeichneten die Anteilsscheine des Finanzinstituts Banco Comercial Portugues.
Mit der Entscheidung von S&P, Portugals Anleihen aus dem Ramschbereich zu nehmen, hat sich die Lage für das Euroland weiter verbessert. Zuvor hatte nur die kanadische Ratingagentur DBRS Portugal-Anleihen nicht als spekulative Anlage eingestuft. Die DBRS-Bewertung war wichtig, weil die Europäische Zentralbank im Rahmen ihres Kaufprogramms nur Staatsanleihen eines Eurolandes erwerben darf, wenn mindestens eine der führenden Agenturen eine Kreditbewertung oberhalb des Ramschbereichs ausgesprochen hat.
la/das
(AWP)