Der MDax stieg um 0,55 Prozent auf 27 382,06 Punkte und auch europaweit erholten sich die meisten grossen Indizes etwas. Die US-Börsen machen es vor: Die am Vortag nach mehreren sehr schwachen Handelstagen begonnene leichte Erholung dürfte vorerst weitergehen.
Die Nervosität sei trotz allem so gross wie lange nicht, schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Im Moment wisse keiner, ob es sich in den USA um einen auf wenige Institute begrenzten Zwischenfall handele oder ob es doch der Anfang einer neuen Krise sei. Die anstehenden Sitzungen der Europäischen Zentralbank und der Fed dürften damit noch brisanter werden. "Ein langsameres Tempo oder gar ein vorzeitiges Ende der Zinserhöhungen erscheinen wieder möglich. Entscheidend für die Börsen wird darüber hinaus sein, wie die Notenbanken den Kollaps verbal einordnen." Umso zentraler seien daher die in Kürze anstehenden US-Inflationsdaten für Februar.
Im Dax stehen die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank weiter im Blick, nachdem sie am Vortag kräftig nachgegeben hatten. Beide Papiere zeigten sich zuletzt stabil.
Der Anteilsschein von VW büsste als Dax-Schlusslicht nach detaillierten Zahlen zum abgelaufenen Jahr indes 2,5 Prozent ein. Jefferies-Analyst Philipe Houchois sprach von einem schwachen Schlussquartal und bemängelte vor allem die Margen des Autobauers.
Im MDax fand sich das Fraport-Papier mit minus 2,7 Prozent auf dem letzten Platz wieder. Nach dem stark gewachsenen Passagierverkehr im vergangenen Jahr rechnet der Frankfurter Flughafenbetreiber für 2023 mit einer weiteren Erholung von der Corona-Krise. Die Aktionäre sollen allerdings wegen der weiterhin hohen Schulden infolge der Corona-Krise auch für 2022 und 2023 keine Dividende erhalten.
Mit plus 4,4 Prozent war dagegen die Wacker-Chemie-Aktie Favoritin im Index der mittelgrossen Werte. Der Spezialchemiekonzern rechnet für 2023 zwar mit deutlichen Geschäftseinbussen, will aber trotz schwieriger Perspektiven eine Rekorddividende von 12 Euro je Anteilsschein zahlen.
Analystenurteile bewegten ebenfalls. Die Streichung einer Verkaufsempfehlung durch die Societe Generale für die Aktie von Heidelberg Materials verhalf zu einem Kursplus von 1,0 Prozent. Ein Minus von 1,4 Prozent stand dagegen für das Papier von Brenntag zu Buche. Die US-Bank JPMorgan ist nach den schwachen Zahlen zum vierten Quartals nun skeptischer gestimmt für den Chemikalienhändler.
Verbio gewannen im MDax 3,9 Prozent und profitierten von einer Wiederaufnahme der Bewertung durch die Investmentbank Stifel mit "Buy". Mit Blick auf die Preise für Biodiesel und Bioethanol habe der Aktienkurs inzwischen viel Negatives eingepreist. Zudem sei das Umfeld für "Biokraftstoffe der zweiten Generation" vielversprechend, ebenso wie die internationale Expansion, hiess es./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
(AWP)