Der Leitindex Dax notierte am Mittag noch 0,12 Prozent im Plus bei 15 145,35 Punkten, nachdem er im frühen Handel um bis zu 0,9 Prozent gestiegen war und damit die kurzfristig wichtige 21-Tage-Durchschnittslinie übersprungen hatte. Aktuell liegt er wieder unter dieser Linie.
Der MDax der mittelgrossen Börsenwerte fiel um 0,33 Prozent auf 26 625,82 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,11 Prozent nach oben.
Die Talfahrt der Immobilienwerte setzte sich nach einer Verschnaufpause zu Wochenbeginn fort. Der europäische Branchenindex Stoxx Europe 600 Real Estate weitete seine Verlustserie seit Anfang Februar aus und fiel am Ende der Sektorübersicht um 2,7 Prozent.
Die Immobilienbranche leidet darunter, dass die hohe Inflation und der damit einhergehende Anstieg der Leitzinsen dem langen Boom in Deutschland ein jähes Ende gesetzt hatten. Denn höhere Zinsen erschweren die Refinanzierung von Immobilien und schmälern deren zukünftigen Wert aus heutiger Sicht - weitere Abschreibungen drohen.
Besonders hart trifft dies aktuell die Aktien des Gewerbeimmobilien-Spezialisten Aroundtown , die am Dienstag ein weiteres Rekordtief erreichten und zuletzt am MDax-Ende um 10,4 Prozent absackten. Das Unternehmen präsentiert am Mittwoch seine Jahreszahlen.
Unter den weiteren MDax-Werten büssten TAG Immobilien 4 und LEG Immobilien 5,6 Prozent ein. Im Dax hielten die Anteilsscheine von Vonovia mit einem Minus von 5 Prozent die rote Laterne. Unter den schwächsten Titeln im Nebenwerteindex SDax fielen Grand City Properties um 5,4 und Deutsche Wohnen um 3,9 Prozent.
Um 7,4 Prozent ging es für die Anteilsscheine der Norma Group nach unten. Damit sackten sie an das SDax-Ende. Der Verbindungstechnik-Spezialist gab detaillierte Geschäftszahlen für 2022 bekannt und senkt nach einem Gewinnrückgang die Dividende. Zudem liegt der Ausblick für die operative Gewinnmarge 2023 unter der mittleren Analystenschätzung.
Ein skeptischer Kommentar von Hauck Aufhäuser Investment Banking belastete die Papiere von Siltronic , die 3,6 Prozent verloren. Der Hersteller von Siliziumwafern zur Chipproduktion sei zwar im Wettbewerb gut aufgestellt, doch drehe der Branchenzyklus gerade ins Negative, schrieb der Analyst Jonah Emerson. Die Nachfrage nach Wafern falle im aktuellen Wirtschaftsumfeld, gleichzeitig baue die Branche die Produktionskapazitäten massiv aus. Der Preis- und Margendruck, der 2023 aufkomme, könnte daher 2024 sogar noch stärker werden./la/mis
(AWP)