Nahezu exakt vor 40 Jahren, im Mai 1982, wurde in der Südschweiz die erste Solaranlage in Europa ans öffentliche Stromnetz angeschlossen. Was damals eine Sensation war, ist heute gang und gäbe. Alleine im Februar wurden rund 200‘000 Solarpanel auf heimischen Dächern installiert. Mittlerweile wird bereits mehr als sechs Prozent des Schweizer Strombedarfs über Photovoltaik abgedeckt – Tendenz steigend.    

«Renewables» auf dem Vormarsch    

Der Fokus auf erneuerbare Energien ist aber kein nationales Phänomen, die ganze Welt investiert massiv in die Kräfte der Natur. Laut dem neuesten Renewable Energy Market Update der International Energy Agency (IEA) wurde 2021 global eine Rekordleistung von 295 Gigawatt (GW) an neuer erneuerbarer Energiekapazität hinzugefügt. Im laufenden Jahr soll der globale Ausbau auf 320 GW steigen. Dabei spielt die Sonne die wichtigste Rolle. Schätzungen zufolge wird die Photovoltaik 60 Prozent des weltweiten Wachstums erneuerbarer Energien ausmachen, gefolgt von Wind- und Wasserkraft.1    

Musterschülerin in Sachen „Öko-Strom“ ist Europa. Lag der Anteil der grünen Energie Anfang des Jahrtausends noch bei einem Fünftel, legte dieser bis heute auf über 40 Prozent zu. Um nicht nur dem Klimawandel die Stirn zu bieten, sondern auch die Abhängigkeit der EU von fossilen Brennstoffen aus Russland zu beenden, drückt die Politik noch stärker aufs Gas. Mitte Mai schlug die EU-Kommission vor, das Kernziel für 2030 für erneuerbare Energien im Rahmen des Pakets „Fit für 55“ von 40 auf 45 Prozent anzuheben. Der Plan sieht unter anderem eine Verdopplung der photovoltaischen Leistung bis 2025 vor. Um die neuen Ziele zu verwirklichen, sind bis 2027 zusätzliche Investitionen in Höhe von 210 Milliarden Euro erforderlich.2 Auch in China stehen die Zeichen auf grün: Das Reich der Mitte möchte in den kommenden drei Jahren den Anteil der erneuerbaren Energien erhöhen und bis 2025 einen Drittel des Stroms aus erneuerbaren Energien beziehen. Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil nicht-fossiler Brennstoffe am Gesamtenergieverbrauch von 15,4 Prozent auf einen Fünftel im Jahr 2020 zu erhöhen. 3    

Doppelter Wachstumsschub    

Eine ehrgeizige Politik zur Förderung erneuerbarer Energien ist der eine Wachstumstreiber, sinkende Technologiekosten der andere. Die Experten von UBS CIO GWM rechnen damit, dass weitere Kostensenkungen Wind und Solar sogar bald zur billigsten Art der Stromerzeugung machen. „Obwohl die Wasserkraft immer noch die erneuerbare Energiequelle mit der weltweit höchsten Kapazität ist, glauben wir, dass Solar- und Windenergie das grösste Wachstumspotenzial haben und bereit sind, das Rückgrat der Stromerzeugung in vielen Ländern zu werden, weit über die Wasserkraft hinaus.“4    

Die Zeitenwende in der Energiepolitik geht mit immensen Investitionen einher. Nach Schätzungen der International Renewable Energy Agency (IRENA) werden bis 2050 rund 130 Billionen US-Dollar in die globale Energiewende fliessen, davon bereits 40 Prozent im laufenden Jahrzehnt.4 Allein die US-Regierung stellt über das „Build Back Better“-Programm 292 Milliarden US-Dollar an Steueranreizen für Öko-Strom in Aussicht, um die Installation erneuerbarer Energien zu beschleunigen. Die Klimaziele von Präsident Joe Biden sehen vor, bis 2030 etwa 80 Prozent des Stroms aus regenerativen Energiequellen zu gewinnen.5    

Auftragsboom    

Das sind auch gute Nachrichten für die europäischen Windkraftunternehmen, schliesslich sind die Big Player der Branche wie Vestas, Siemens Gamesa oder auch Nordex auf dem alten Kontinent beheimatet. Erstgenannter hat erst kürzlich aus den USA einen 171-MW-Auftrag für die Lieferung von 38 Turbinen erhalten. Das ist längst nicht alles, das Orderbuch des Weltmarkführers ist prall gefüllt. Nach dem ersten Quartal summierte sich der Auftragsbestand auf 48,9 Milliarden Euro – ein Anstieg um knapp ein Zehntel.6    

Immer beliebter werden in der Windkraft die leistungsstarken Offshore-Anlagen. Diesbezüglich hat sich die EU ambitionierte Ziele gesetzt. Die Kapazitäten auf dem offenen Meer sollen von derzeit 15 GW auf mindestens 60 GW bis 2030 und auf 300 GW bis 2050 zunehmen. Das wiederum wird voraussichtlich Investitionen in Höhe von 800 Milliarden Euro nach sich ziehen.4    

Neues Tracker-Zertifikat auf Erneuerbare Energien Index    

Die umfangreichen Investitionen in erneuerbare Energien untermauern die Chancen für Aktienanleger. Allerdings ist es ratsam, nicht alles auf eine Karte zu setzen, sondern sein Kapital aus Risikogesichtspunkten lieber zu streuen. Eine hohe Diversifikation bietet der brandneue Solactive Renewable Energy Index. Darin befinden sich 50 internationale Unternehmen, die zu den vier Segmenten „Wind Energy“, „Solar Energy“, „Renewable Equipment“ und „Green Utilities“ zählen. Um das Strategie-Barometer immer „up to date“ zu halten, unterzieht der Indexbetreiber Solactive die Zusammensetzung einer quartalsweisen Überprüfung. Eine Klumpenbildung wird ebenfalls vermieden, da der maximale Indexanteil einer Komponente auf fünf Prozent begrenzt wird.    

Mit dem entsprechenden UBS Open End Tracker-Zertifikat (Symbol: RENEWU) können Anleger vollständig – abzüglich einer Managementgebühr von 0.75 Prozent p.a. – an dem Index partizipieren. Die Dividenden der Mitglieder werden in den Index reinvestiert. Das in Schweizer Franken emittierte Produkt besitzt keine Laufzeitbegrenzung und ermöglicht daher eine langfristige und nachhaltige Investition in eine grüne Zukunft. Anleger sollten beachten, dass es sich dabei um ein nicht kapitalgeschütztes Produkt handelt. Zudem besteht ein Emittentenrisiko, so dass das eingesetzte Kapital – unabhängig von der Entwicklung des Basiswerts – im Falle einer Insolvenz der UBS AG verloren gehen kann.                  

Entwicklung der globalen Kapazitäten von erneuerbaren Energien (in Gigawatt)      

Quelle: IEA      

Quellen

1) Quelle: IEA, Pressemitteilung, 11.05.2022  

2) Quelle:  Europäische Kommission, Pressemitteilung, 18.05.2022  

3) Quelle: Thomson Reuters, Medienmitteilung, 01.02.022  

4) Quelle: UBS CIO GWM, „Leading the way to net-zero“, Oktober 2021  

5) Quelle: Congressional Progressive Caucus Center, Medienmitteilung, 01.03.2022  

6) Quelle: Vestas, Pressemitteilung, 01.05.2022    

Bitte beachten Sie bei Strukturierten Produkten das Emittentenrisiko. Das eingesetzte Kapital kann – unabhängig von der Entwicklung der Basiswerte – im Falle einer Insolvenz des Emittenten verloren gehen.

Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest

Vergangene Wertentwicklungen sind keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen.