Für manchen Anleger ist das der Zeitpunkt, sich auf altbewährte Anlagestrategien wie dem Konzept, auf eigentümergeführte Unternehmen zu setzen, zu besinnen. Familie und Unternehmensführung stellen nämlich eine erfolgreiche Kombination dar. Untersuchungen von historischen Daten zeigen, dass börsennotierte Unternehmungen, deren Stimmrechte massgeblich in Familienbesitz sind, über Jahre hinweg eine grössere Rentabilität sowie höhere Kurszuwächse erzielen konnten als öffentlich gehaltene Aktiengesellschaften.
Die anhaltenden Kursschwankungen an den internationalen Finanzmärkten, welche mit der Abstimmung zum Austritt der Briten aus der EU ihren bisherigen Höhepunkt erreichten, haben vor Augen geführt, wie wichtig ein nachhaltiger Anlagestil ist. Das vorrangige Ziel vieler Anleger ist es, möglichst kein Geld zu verlieren. Bezahlt machen können sich daher klassische Anlagestrategien wie das 'Value Investing' oder eben die Konzentration auf familiengeführte Aktiengesellschaften. Beim 'Value-Investing' geht es Anlegern darum, in Aktien zu investieren, bei welchen davon ausgegangen wird, dass sie unterbewertet sind. Dagegen bieten Familienunternehmen eine Reihe von weiteren Vorteilen. Familienunternehmen zeichnen sich unter anderem durch eine schnelle Entscheidungsfindung, eine besonders hohe Flexibilität hinsichtlich Innovation sowie einer langfristigen Orientierung aus. Attribute, die sich insbesondere in unsicheren Zeiten bezahlt machen können.
Wie sich ordentliche Erträge durch alle Börsenphasen hinweg erzielen lassen, hat in den vergangenen Jahrzehnten Warren Buffet mit seiner eigentümergeführten Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway eindrucksvoll gezeigt. Zwischen 1965 und 2015 erwirtschafte der Grossinvestor im Durchschnitt eine jährliche Rendite von 20,8 Prozent. Das ist mehr als doppelt so viel wie beispielsweise der S&P 500 Index. Mit Berkshire Hathaway lassen sich zwei Anlagestile mit einer Klappe schlagen. Zum einen liegt dem Unternehmen die Value-Strategie zu Grunde, zum anderen handelt es sich um ein familiengeführtes Unternehmen.
Breites Universum an Familienunternehmen
Im Ranking der 500 grössten Familienunternehmen der Welt, welches das Center for Family Business der Universität St. Gallen zusammen mit EY jährlich erstellt, belegt Berkshire Hathaway Rang drei. Den Spitzenplatz besetzt der Einzelhandelsriese Wal-Mart. Als Grundvoraussetzung für eine Aufnahme in das Ranking gilt: Mindestens 32 Prozent der jeweiligen Stimmrechte müssen sich in Familienbesitz befinden. Beide der erwähnten Gesellschaften erfüllen diese Voraussetzung und finden sich auch im Solactive Global Family Owned Companies TR Index wieder, den UBS zusammen mit dem Indexmanager Solactive im September 2015 ins Leben rief. Die Grundlage für den Index bilden die 500 Titel aus dem erwähnten Ranking. Um in den 50 Teilnehmer umfassenden Index aufgenommen zu werden, müssen die potenziellen Indexmitglieder strenge Aufnahmekriterien erfüllen. Die potenziellen Kandidaten werden auf genügend Marktkapitalisierung und ihre durchschnittliche Liquidität geprüft, bevor sie nach ihrer Volatilität sortiert und ausgewählt werden. Anschliessend werden die 50 Aktien mit der geringsten Volatilität in den Index aufgenommen. Dabei erhalten weniger schwankungsanfällige Aktien eine höhere Indexgewichtung als solche mit grösserer Volatilität. Ein durchaus wichtiger Faktor, wie bei den starken Marktbewegungen über die letzten Wochen wieder eindrucksvoll aufgezeigt wurde. Die Indexmitglieder werden alle drei Monate nach ihrer inversen 12-Monats-Volatilität sortiert und entsprechend neu gewichtet.
Damit der Solactive Global Family Owned Companies TR Index immer frisch bleibt, wird die Zusammensetzung einmal jährlich kontrolliert und gegebenenfalls angepasst. In der jüngsten Überprüfung schaffte es mit dem renommierten Luxusgüterkonzern Richemont erneut ein Schweizer Blue Chip in die Auslese. Damit befinden sich mittlerweile fünf Konzerne aus der Schweiz im Index: Kuehne + Nagel, Richemont, Roche, Schindler und Sika.
Renditestarkes Indexkonzept
Mit Hilfe des Strategie-Index lassen sich die Vorteile der Familienunternehmen quantitativ messen: Auf USD-Basis hätte der Index in den vergangenen zehn Jahren eine durchschnittliche Rendite von 8,7 Prozent p.a. abgeworfen, deutlich mehr als der Gesamtmarkt. Der MSCI World Index erwirtschafte in diesem Zeitraum ein Plus von jährlich 4,9 Prozent. Auch hinsichtlich Volatilität (16,3 Prozent vs. 17,1 Prozent) sowie der Kennzahl «Sharpe Ratio» (0,54 vs. 0,28), welche die Überrendite einer Geldanlage pro Risikoeinheit misst, hätte der Solactive Global Family Owned Companies TR Index besser abgeschnitten. Seit Lancierung des Index im September 2015 weist die USD-Tranche ein Plus von mehr als zehn Prozent aus und konnte auch über diesen Zeitraum den MSCI World Index um knapp sechs Prozent übertreffen.
Aber auch kurzfristig zeigen die Aktien von etablierten Unternehmerfamilien ihre Qualitäten. An dem vom EU Referendum ausgelösten «schwarzen Freitag» erwies sich so mancher Titel im Solactive Global Family Owned Companies TR Index als Fels in der Brandung. Beispiel Roche: Während der SMI am 24. Juni 2016 um 3,4 Prozent abtauchte, verlor der Pharmatitel lediglich 2,2 Prozent. Beiersdorf schnitt mit einem Minus von 1,1 sogar um 5,7 Prozentpunkte besser ab als der DAX. Und die Valoren von Hormel Foods legten trotz einer äusserst schwachen Wall Street sogar um 2,1 Prozent zu.
Hohes Profitabilitätsniveau
Ein entscheidender Faktor für die langfristige Outperformance ist die robuste Gewinnentwicklung der Familienunternehmen. In einer Untersuchung historischer Daten von UBS Global Research zwischen Februar 2005 und Februar 2015 legte das Ergebnis je Aktie von eigentümergeführten Gesellschaften im UBS-Universum um 14,7 Prozent zu, beim MSCI Global verbesserten sich die Gewinne dagegen nur um 4,6 Prozent. Auch in einem kürzeren Betrachtungszeitraum von fünf Jahren zeigten sich die Familienunternehmen mit einem Plus von 13,9 nicht nur wachstumsstärker als die Vergleichsunternehmen mit 9,4 Prozent, sondern auch deutlich profitabler. Auf operativer Ebene wiesen Familienunternehmen eine Rendite von 15,5 Prozent aus. (Quelle: UBS Global Research, «Why do Family-Controlled Public Companies Outperform», 13.04.2015).
Eine passende Antwort auf mögliche Krise
Die aktuelle Lage an den Finanzmärkten ist derzeit von vielerlei Unsicherheitsfaktoren geprägt. Neben der momentan alles überlagernden Situation in Grossbritannien sorgen auch das politische Patt in Spanien, die anstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA sowie mögliche Zinserhöhungen seitens des Fed für Herausforderungen an den Börsen. Daher kann es möglicherweise nicht schaden, sich den Chancen einer alternativen Strategie zu bedienen. Möglich machen dies Tracker-Zertifikate auf den Solactive Global Family Owned Companies Index. Die Produkte ohne Laufzeitbegrenzung werden in drei verschiedenen Währungstranchen angeboten: Franken (Symbol: FAMCHU), Euro (Symbol: FAMEUU) und US-Dollar (Symbol: FAMUSU). Die Produkte spiegeln die Wertenwicklung des jeweiligen Basiswertes inklusive Dividende eins zu eins wider. Abgezogen wird lediglich die Verwaltungsgebühr von 0,75 Prozent p.a., eventuelle Netto-Dividenden der Mitglieder werden dagegen reinvestiert.