Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt in der Vermögensverwaltung immer mehr an Bedeutung. Bei Investments mit einem ESG-Siegel, denken die viele Anleger an «grüne» Aktien und Anleihen. Die Asset-Klasse Rohstoffe stehen hingegen selten im Fokus. Dabei gibt es auch an den Warenterminmärkten die Möglichkeit, am Kampf gegen den Klimawandel zu partizipieren. Bereits seit 2005 erhält der Ausstoss von Treibhausgasen über den Europäischen Emissionshandel ETS einen Preis. In den vergangenen Monaten haben sich die im Fachjargon als «Emissions Allowance», kurz EUA, bezeichneten Emissionsrechte markant verteuert. Der im Dezember 2021 fällige Future notiert zum ersten Mal bei mehr als 40 Euro und zeigt damit eine Zwölfmonatsperformance von knapp 150 Prozent.
Reform mit Folgen
Das ETS funktioniert nach dem Prinzip «Cap and Trade». Dabei wird eine maximale Anzahlung an zur Verfügung stehenden Zertifikaten (Cap) definiert. Ausserdem besteht die Möglichkeit, EUAs zu handeln (Trade). Zunächst kam das Emissionssystem nur langsam in die Gänge. Einerseits waren zu viele Emissionsrechte am Markt. Andererseits dämpften Krisen die Industrieproduktion und damit den Bedarf an Zertifikaten. Die EU hat das System im Laufe der Zeit reformiert und eine Marktstabilisierungsreserve (MSR) eingeführt. Sie dient dazu, überschüssige EUAs abzuschöpfen.
Die Anpassungen verfehlten ihre Wirkung nicht. Heute gilt das ETS als ein effektives Werkzeug, um den C02-Ausstoss kosteneffizient zurückzufahren. Laut Zahlen der EU-Kommission sind die Emissionen der am System teilnehmenden Unternehmen zwischen 2005 und 2019 um gut ein Drittel auf rund 1,5 Milliarden Tonnen gesunken. Das Handelssystem deckte am Ende des genannten Zeitraums etwa 40 Prozent des gesamten EU-Treibhausgasvolumens ab. Zu den rund 11'000 Betrieben, die am ETS teilnehmen, zählen neben Stromerzeugern besonders energieintensive Industrieanlagen. Darüber hinaus müssen Airlines für Flüge innerhalb der Europäischen Union C02-Zertifikate einlösen.
Weltklimakonferenz als Höhepunkt
Ende vergangenen Jahres hat die EU die im Rahmen des «European Green Deal» gesteckten Klimaziele verschärft. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen gegenüber dem Niveau von 1990 um mindestens 55 Prozent sinken. Zuvor hatte sich die Staatengemeinschaft per Ende des Jahrzehnts eine Reduzierung um 40 Prozent vorgenommen. Bei der Umsetzung der ehrgeizigen Vorhaben setzt die EU-Kommission auch und gerade auf das ETS. Brüssel hat beispielsweise die Diskussion über eine mögliche Expansion des Systems auf weitere Sektoren und Wirtschaftsbereiche angestossen. Neben der Schifffahrt und anderen Verkehrswegen stehen Gebäudeheizungen im Fokus.1
In den kommenden Monaten dürfte die EU ernst machen und die nächsten Schritte vorstellen. Schliesslich steht im Herbst der klimapolitische Höhepunkt des Jahres an. Vom 1. bis zum 12. November findet in Glasgow die 26. Weltklimakonferenz statt. Wegen der Pandemie war das Treffen um zwölf Monate verschoben worden. Ziel der Konferenz ist es, die kurzfristige Umsetzung des Pariser Klimaabkommens zu konkretisieren und überdies eine Langfriststrategie bis 2050 zu erarbeiten. Mit den USA sitzt die grösste Volkswirtschaft der Welt wieder am Verhandlungstisch. US-Präsident Joe Biden hat als eine seiner ersten Amtshandlungen die Rückkehr der Vereinigten Staaten in das Abkommen von Paris in die Wege geleitet.
Verstärkung für ein erprobtes Indexkonzept
Passend zu einer möglicherweise entscheidenden Phase bei der Herkulesaufgabe Klimaschutz wurde der UBS Bloomberg CMCI Emissions Index lanciert. Basierend auf der innovativen Methodik der CMCI Rohstoffindizes erreicht der Benchmark eine konstante einjährige Future-Fälligkeit. Er rolliert dazu auf täglicher Basis zwischen den Dezember-Kontrakten. Die jeweils Ende Jahr auslaufenden Futures zeigen über die gesamte C02-Terminkurve mit Abstand die höchste Liquidität. Die Bauweise des neuen Benchmarks reduziert den Einfluss von für den Terminmarkt typischen Unwägbarkeiten und sorgt so für eine stabile Abbildung des ETS.
Effektiver Investmentzugang
Anleger, die sich in diesem speziellen Markt positionieren möchten, erhalten dazu über ETCs* die Gelegenheit. UBS hat Tracker-Zertifikate auf zwei Varianten des neuen Benchmarks lanciert. Ein ETC (Symbol: EMOCIU) bildet den UBS Bloomberg CMCI Components Emissions EUR Total Return Index ab. Hier entspricht die Währung der Handelsvaluta des EUA-Kontrakts. Dagegen basiert ein weiteres Partizipationsprodukt (Symbol: TMOCIU) auf der US-Dollar-Ausführung des C02-Index. Schwankungen im Wechselkurs EUR/USD werden hier abgesichert (hedged). Bei beiden ETCs ist die Laufzeit unbegrenzt. Für dieses effektive Investment in den europäischen C02-Preis fällt eine Verwaltungsgebühr von 0.41 Prozent p.a. (Handelswährung EUR) respektive 0.49 Prozent p.a. (Handelswährung USD) an.
UBS Bloomberg CMCI Components Emissions EUR Total Return Index (Backtesting ab 01.01.2015)
Quelle: UBS AG. Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind. Das vorliegende Material beinhaltet Daten, welche aus dem Backtesting von Daten resultieren, und wurde von UBS in gutem Glauben und unter Anwendung standardisierter Methoden erstellt. Diese Methoden basieren auf eigenen Modellen, empirischen Daten, Annahmen und anderen Informationen, die wir für korrekt und angemessen erachten.
Bitte beachten Sie bei Strukturierten Produkten das Emittentenrisiko. Das eingesetzte Kapital kann – unabhängig von der Entwicklung der Basiswerte – im Falle einer Insolvenz des Emittenten verloren gehen.
*Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest.
1) Quelle: UBS AG, London Branch, «EU Emissions Trading System A Primer to the ETS», 25.01.2021