Im Zuge des Abgas-Skandals, ausgelöst von Volkswagen vor rund zwei Jahren, versucht die Autoindustrie, neue Akzente zu setzen. Einen optimalen Rahmen dafür bot vor kurzem die Internationale Automobilausstellung (IAA). Auf der weltweit wichtigsten Messe drehte sich dieses Mal alles um die Zukunftsthemen Digitalisierung, Automatisierung, Vernetzung sowie alternative Antriebe.

Im Mittelpunkt stand dabei das E-Auto. Viele Hersteller haben die Bühne in Frankfurt genutzt, um einen massiven Vorstoss in Richtung Elektromobilität anzukündigen. So möchte BMW bis zum Jahr 2025 25 elektrifizierte Modelle anbieten, zwölf davon sogar vollelektrisch. Konkurrent Daimler drückt noch mehr aufs Gas und plant in den kommenden fünf Jahren, das komplette Mercedes-Produkt-Portfolio mit einem Stromanschluss auszustatten. Mindestens zehn Modelle sollen ab 2022 als reine E-Fahrzeuge über die Strassen rollen. Damit das auch gelingt, greift Daimler tief in die Tasche. Eine Milliarde Dollar werden die Stuttgarter beispielsweise in eine neue E-Auto-Fabrik in den USA stecken. Unter dem Strich sollen die E-Fahrzeuge bis 2025 einen Absatzanteil von einem Viertel erreichen.

Neustart mit Chancen

An Investitionen fehlt es auch beim derzeit weltgrössten Autohersteller VW nicht. Im Zuge der "Roadmap E" steckt Konzernchef Matthias Müller 20 Milliarden Euro in das Zukunftsthema. Das Etappenziel: Bis 2025 soll jedes vierte neue Auto rein batterieelektrisch angetrieben werden. Dazu wird eine Akkukapazität von mehr als 150 Gigawattstunden pro Jahr benötigt, produziert in einer eigenen Batteriefabrik. "Das entspricht der Jahreskapazität von mindestens vier Gigafactories", erklärte Müller in seiner Rede auf der IAA (Quelle: nachrichten.at, 13.09.2017). Damit zieht Müller einen Vergleich zu Teslas Batteriewerk. Allerdings ist der US-Elektroautopionier den Deutschen einen Schritt voraus. Die Produktion der Gigafactory, die zusammen mit dem Partner Panasonic betrieben wird, ist Anfang dieses Jahres gestartet und soll bereits 2020 die volle Kapazität erreichen.

Eine europäische Version der Gigafactory hat sich gerade die schwedische Northvolt zusammen mit dem Technologiekonzern ABB vorgenommen. Die geplante Fabrik für den Bau von Lithium-Ionen-Batterien soll 2020 die Produktion aufnehmen und insbesondere die europäische Autoindustrie beliefern. (Quelle: ABB Medienmitteilung, 26.09.2017) Der Schlüsselrohstoff der elektrisch angetriebenen Mobilitäts-Zukunft ist Lithium. Parallel zu den ehrgeizigen E-Plänen der Hersteller nimmt auch die Nachfrage nach dem "neuen Öl" der Branche zu. Innerhalb von nur einem Jahr hat sich der Preis für eine Tonne Lithiumkarbonat mehr als verdoppelt.

Prozentual zweistelliges Wachstum

Das könnte mit Blick auf den wachsenden E-Auto-Markt aber erst der Anfang sein. Der weltweite Elektrofahrzeugmarkt belief sich im Jahr 2016 auf 129,34 Milliarden US-Dollar und wird nach Einschätzung der Analysten von Research and Markets bis 2022 auf 393,41 Milliarden US-Dollar steigen. Das entspricht einer durchschnittlichen Rate von 20,4 Prozent. Einen Schub wird dem E-Fahrzeug dabei China verleihen. Die Regierung in Peking hat Ende September ein Gesetz verabschiedet, welches vorsieht, dass ab 2019 jeder Hersteller zehn Prozent seiner im Reich der Mitte produzierten Fahrzeuge mit Elektro-Antrieb bauen und ausliefern muss. Dies wiederum dürfte die Nachfrage nach Lithium zusätzlich steigern. Nach Berechnungen des Marktforschungsunternehmens Grand View Research* mit Sitz in San Francisco wird der weltweite Lithium-Ionen-Akku-Markt bis 2025 durchschnittlich 17 Prozent p.a. zulegen, was wiederum die Minen und Produzenten des Leichtmetalls begünstigt.

Aber nicht nur die E-Mobilität gilt als Wegweiser in die Zukunft der Branche, auch die zunehmende Digitalisierung und damit das autonome Fahren werden eine entscheidende Rolle spielen. So präsentierte zum Beispiel die VW-Tochter Audi ein selbstständig fahrendes Konzept auf der IAA. Neben den Herstellern arbeiten ebenso Zulieferer wie die deutsche Continental oder die französische Faurecia an dem Trend. Continental präsentierte auf der Messe ein breites Spektrum seiner Innovationen. Dazu zählt eine das kabellose automatische Laden von E-Autos ebenso wie ein 3D Laser-Sensor, der selbst bei widrigen Wetterbedingungen in Echtzeit ein detailliertes Bild der gesamten Fahrzeugumgebung erstellen kann. Faurecia kümmert sich dagegen vor allem um die bessere Luftqualität sowie Technologien für den smarten Fahrzeuginnenraum der Zukunft.

In Zukunftstrends investieren

All die Big Player der europäischen Fahrzeugindustrie finden sich im STOXX Europe 600 Automobiles & Parts Index wider. Insgesamt ist das Barometer derzeit mit 17 Mitgliedern bestückt, wobei die drei deutschen Autokonzerne Daimler, BMW und VW den Ton angeben. Auf den Plätzen vier und fünf befinden sich dann mit Michelin und Continental bereits zwei Zulieferer. Aus Ländersicht hat Deutschland mit einem Indexanteil von knapp 60 Prozent die Nase vorne. Eine volle Partizipation an dem diversifizierten STOXX Europe 600 Automobiles & Parts Net Return Index ist mit einem Exchange Traded Tracker (ETT, SIX Symbol: ETAUT) möglich. Dabei werden die Netto-Ausschüttungen der Mitglieder berücksichtigt. Ein lohnender Faktor, denn die Brutto-Dividendenrendite liegt laut dem aktuellen Factsheet von STOXX bei attraktiven 3.4 Prozent.

In den E-Auto-Trend kann man auch über den unverzichtbaren Rohstoff Lithium investieren. Der PERformance Linked Equity Securities (PERLES, SIX Symbol: LITHIU) auf den Lithium-Basket ermöglicht eine vollumfängliche Partizipation auf acht internationale Brachenvertreter. Das Produkt eignet sich für Investoren, die erwarten, dass der Lithium-Preis sich weiterhin positiv entwickelt. Die Laufzeit des Produktes endet im April 2024.Dem dieser Anlage zugrunde liegenden Zukunftstrend bleiben also noch ein paar Jahre, um seine Wirkung zu entfalten.