«Sharing Economy», oder zu Deutsch «Ökonomie des Teilens», lautet dafür der Fachbegriff. Möglichkeiten gibt es diesbezüglich mehr als genug: Ein Auto lässt sich ebenso teilen wie eine Wohnung oder Kleidung. Auch das Zurückgreifen auf das Know-how anderer zählt dazu. Bestehende Kapazitäten besser auszulasten und entsprechend ressourcenschonend zu wirken, ist letztlich die grosse Hoffnung in dieser Entwicklung.
Am Puls der Zeit
Mittlerweile ist Sharing Economy in unzähligen Variationen in unterschiedlichen Märkten anzutreffen. Im Zentrum steht stets der Austausch von Gütern, Dienstleistungen und Wissen. Experten zufolge handelt es sich dabei nicht nur um ein vorübergehendes Phänomen, sondern um einen neuen Megatrend. «Share Economy ist mehr als eine Modeerscheinung», erläutert Roman Friedrich von der Strategieberatung Strategy& und fügt hinzu: «Das Konzept hat das Potenzial, Arbeitsplätze zu schaffen und sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen alternative Einnahmequellen zu eröffnen.» Dabei können sich ganze Branchen verändern, wie es derzeit in der Hotellerie zu beobachten ist. Ende 2015 übernahm beispielsweise der Onlineriese Expedia das Sharing-Portal HomeAway für eine horrende Summe von rund USD 3.9 Mrd. und setzt damit das Gaststättengewerbe unter Druck. Wie viel Potenzial in dem Sektor steckt, zeigt zudem die Entwicklung von Airbnb, das nach dem Fahrdienst Uber das am zweithöchsten bewertete Start-up-Unternehmen in den USA ist. Mit satten USD 31 Mrd. wurde das Portal für Unterkünfte in einer Finanzierungsrunde Anfang März 2017 bewertet. Die bereits börsennotierte Expedia kommt derzeit auf eine Kapitalisierung von USD 22 Mrd. Hier geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «Sharing Economy: Wer teilt, gewinnt!».
Wachstumsstarke Milliardenmärkte
Dass diese Bewegung zukunftsträchtig ist und genau den Zeitgeist trifft, verrät daneben ein Blick auf die Marktprognosen. Die Analysten der UBS rechnen insbesondere in den Bereichen Transport und Unterkünfte mit einem hohen Wachstum in den kommenden Jahren. So soll der Trend weg vom persönlichen Fahrzeug hin zum gemeinsamen Transport dem Beförderungssektor weltweit eine Marktchance von rund USD 300 Mrd. bis 2020 eröffnen. Ausgehend vom Jahr 2015 würde dies einer hohen jährlichen Wachstumsrate von durchschnittlich 54% entsprechen. Auch im Bereich «Gemeinschaftliche Unterkünfte» darf mit prozentual zweistelligen Steigerungsraten gerechnet werden. Um 16% p. a. soll sich der Markt bis 2020 vergrössern, was einem Wachstum im fünfjährigen Mittel von rund 29% gleichkommt. Nach Schätzungen der UBS werden die USA dann mit einem Volumen von USD 64 Mrd. der grösste Markt sein. Das höchste Wachstum trauen die Experten allerdings China zu. Für das Reich der Mitte prognostizieren sie in den kommenden Jahren im Schnitt eine Steigerungsrate von 70% pro Jahr.
Erfolgversprechende Zukunft
Aufgrund der technologischen Entwicklungen ist davon auszugehen, dass sich künftig noch eine Vielzahl an weiteren Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle im Rahmen der Sharing Economy ergeben wird. Dabei dürfte die zunehmende Digitalisierung zu einem entscheidenden Treiber werden. Wie in jedem anderen wirtschaftlichen Bereich auch folgen auch in der Ökonomie des Teilens einer guten Idee Dutzende von Nachahmern – vor allem dann, wenn die Eintrittsbarrieren wie beispielsweise bei einem Fahrdienst sehr niedrig sind. Doch auch wenn dieser Markt noch sehr fragmentiert ist, mit Uber hat sich bereits ein Grossunternehmen aus der Branche herauskristallisiert. Zudem ist davon auszugehen, dass viele Konzerne selbst eine Plattform für das Teilen und Austauschen aufbauen werden, um diese lukrative Chance nicht einem Dritten überlassen zu müssen. In Summe schätzt die Bank of America Merrill Lynch (BAML) den potenziellen Sharing-Economy-Markt auf unglaubliche USD 2 Bio.
Wachstum «Sharing Economy»
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