Wobei dieser Ansatz gerade im aktuellen, von notorisch tiefen Zinsen geprägten Umfeld en vogue ist. Zwar haben sich die Renditen am CHF-Obligationenmarkt zuletzt etwas von den Tiefstständen des vergangenen Jahres erholt. Doch die Erträge der 10-jährigen Eidgenossenschaft liegen noch immer knapp unterhalb der Nulllinie. Die Bäume dürften hier weiterhin nicht in den Himmel wachsen, da die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre expansive Ausrichtung erst im Juni bestätigt hat. Im Rahmen der Geldpolitischen Lagebeurteilung beliess sie das Zielband für den Dreimonats-Libor in der Spanne von −1,25% bis −0,25%.
Zentraler Performancefaktor
Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass Investoren in Dividendenaktien eine attraktive Alternative zu Obligationen sehen. Ein Blick in die Vergangenheit untermauert die Vorteile dieser Strategie. Zahlen dazu kommen von Allianz Global Investors. Der deutsche Vermögensverwalter hat die Entwicklung des europäischen Aktienmarktes ab 1970 unter die Lupe genommen. Als Benchmark diente dabei der MSCI® Europe Index. Von 1970 bis 2014 war der Performance-Beitrag der Dividende zu diesem Börsengradmesser stets positiv. Den Experten zufolge konnten Kursverluste dadurch teilweise kompensiert oder zumindest abgemildert werden. Allianz Global Investors stellt ausserdem fest, dass die annualisierte Gesamtrendite der Aktienanlage über den gesamten Beobachtungszeitraum hinweg zu ungefähr 39% auf Dividenden zurückführen war (Quelle: Allianz Global Investors, «Dividenden statt Niedrigzinsen», Februar 2015). Hier geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «Schweizer Dividendenaktien: Renditetreiber par excellence».
Spendable Grosskonzerne
Trotz der teils kräftigen Kursanstiege in den vergangenen Jahren, können sich die Dividendenrenditen nach wie vor sehen lassen. Zur Erklärung: Diese Kennzahl stellt die Ausschüttung eines Unternehmens in Relation zum Aktienkurs. Sie lässt sich auch für ganze Indizes berechnen. Beispielsweise zeigt der SMI® aktuell eine Dividendenrendite von knapp 3.3%. In diesem Wert kommt die grundsolide Verfassung zahlreicher Schweizer Konzerne zum Ausdruck. Eine häufig führende Stellung im jeweiligen Märkten hat zusammen mit dem positiven globalen Konjunkturumfeld dafür gesorgt, dass die heimischen Unternehmen hohe Free-Cashflows erwirtschaften und über solide Bilanzen verfügen. Verfechter der Dividendenstrategie achten penibel darauf, dass es sich dabei nicht um ein einmaliges Strohfeuer handelt. Sie halten nach Unternehmen Ausschau, die nachhaltige und bestenfalls wachsende Dividenden überweisen.
Systematische Suche
Eben dieses Kalkül liegt dem Swiss Dividend Growth Index zugrunde. Wie der Name sagt, stellt der Schweizer Aktienmarkt das Auswahluniversum für die neue Benchmark dar. Die Methodik sieht zunächst ein quantitatives Screening vor. Konkret kommen nur Aktien in Frage, deren durchschnittliches tägliches Handelsvolumen im abgelaufenen Monat mindestens CHF 1 Mio. erreicht hat. Darüber hinaus müssen die Unternehmen folgende zentrale Prämisse erfüllen: konstante oder wachsende Dividenden über die vergangenen 15 Jahre. Von diesen Gesellschaften ziehen die 20 gemessen an der Freefloat-Marktkapitalisierung grössten in den Swiss Dividend Growth Index ein. Sie werden gleich stark gewichtet. Zunächst schafften es lediglich 14 heimische Aktien durch das strikte Auswahlverfahren. Dazu zählen auf der einen Seite für eine langfristige Ausschüttungspolitik bekannte Large Caps, allen voran die drei SMI®-Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche. Hinzu kommen Werte aus der zweiten Börsenreihe, welche eine beachtliche Ausschüttungshistorie mitbringen. Der Schoggi-Hersteller Lindt & Sprüngli verdient sich das besondere Prädikat genau so, wie der Versicherer Bâloise oder der Detailhändler Valora – um nur drei Beispiele zu nennen.
Konzept des Swiss Dividend Growth Index
Auf jährlicher Basis wird die Ausgestaltung des Swiss Dividend Growth Index angepasst. Diese Anpassung findet in drei Schritten statt.
Quelle: Eigene Darstellung, 27.07.2017
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