«So gewinnen wir Freiheit», verspricht beispielsweise Daimler-Chef Dieter Zetsche. Und dass das Roboterauto längst keine Vision mehr ist, sondern zum Megatrend der Autobranche mutiert, zeigen etliche Prototypen. Neueste Prognosen des Marktforschers IHS Automotive gehen davon aus, dass das jährliche Wachstum der selbststeuernden Karossen zwischen 2025 und 2035 satte 43% betragen wird. In dieser Dekade sollen sich fahrerlose Autos in allen wichtigen Automobilmärkten durchsetzen. Dabei soll die Ausbreitungswelle in den USA beginnen. Den IHS-Analysten zufolge werden im Jahr 2035 weltweit rund 21 Millionen Roboterautos unterwegs sein.
Ein bahnbrechender Zusammenschluss
Damit das Auto auf Knopfdruck von alleine fährt ist jede Menge Forschungseifer von Nöten. Autobauer, Zulieferer und Technologiekonzerne investieren derzeit massiv in die Entwicklung. Um das Innovationstempo zu erhöhen sind nun die beiden Automobilzulieferer Delphi und Mobileye eine Kooperation eingegangen. Bereits in drei Jahren möchte das Duo ein schlüsselfertiges System für selbstfahrende Autos auf den Markt bringen. Damit sollen auch kleinere Hersteller den Zugang zum autonomen Fahren bekommen, die finanziell selbst nicht in der Lage sind, derartige Entwicklungsaufwendungen zu stemmen. Mobileye beispielsweise kooperiert mit 27 Autokonzernen, darunter auch Big Player wie BMW. Mit den Münchnern möchte das Unternehmen bis 2021 ein autonomes Fahrzeug entwickeln.
Hochkomplexe Systeme
Das Knowhow der israelischen Mobileye liegt vor allem in Prozessoren sowie in der Sensordatenverarbeitung und Lokalisierung. Partner Delphi wiederum liefert die Algorithmen zur Fahrzeugsteuerung. Hinzu kommen Kameras, Radarsensoren und Laserscanner, um letztendlich ein System zu erschaffen, welches mit einem «menschlichen Fahrstil» vergleichbar ist. Damit können die Autos auch komplexe innerstädtische Verkehrssituationen meistern. Angestrebt werden dabei die Automatisierungsgrade vier und fünf nach der Definition von SAE. Stufe fünf bedeutet vollständig automatisiertes Fahren. Auf der Consumer Electronics Show CES im Januar 2017 in Las Vegas soll bereits ein Prototyp des Systems vorgestellt werden.
Ein Duo mit Börsenbezug
Die beiden Kooperationspartner Delphi und Mobileye sind beide börsennotiert. Während die Briten bereits 2011 in das Licht der Öffentlichkeit traten, haben die Israelis den Sprung aufs Parkett erst 2014 gewagt. Delphi konnte seine Kapitalisierung seit dem IPO mehr als verdreifachen, bei Mobileye steht immerhin ein Zugewinn von knapp 100% zu Buche. Aktuell ist Mobileye mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der erwarteten 2018er-Gewinne von 29 bewertet. Zum Vergleich: Das prognostizierte, durchschnittliche Gewinnwachstum von 2015 bis 2018 beträgt 82%. Bei Delphi liegt das Verhältnis bei 11 zu 23%.
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