Auf der Antriebsseite steht die Elektromobilität an erster Stelle. Dies ist vor allem mit Blick Richtung China wichtig. Der weltgrösste Markt für E-Autos gibt nicht nur heute bereits den Takt vor, angespornt durch Subventionen und Quoten wird auch in Zukunft die Musik im Reich der Mitte spielen. Laut dem Brancheninstitut CAM wurden im vergangenen Jahr 777’000 E-Autos in China abgesetzt. Das entspricht einem Zuwachs von 53% und gleichzeitig mehr als der Hälfte der global verkauften «Stromer». Den Prognosen zufolge sollen in diesem Jahr über eine Million Elektroautos im Riesenreich neu zugelassen werden.
Zwischen Erfindergeist und Übernahmen
Das ist den Chinesen aber längst nicht genug, sie möchten auch dem Rest der Welt den Weg in die Mobilität von morgen diktieren. Beispielsweise stellte der Milliardär Lei Zhang, der auch als «chinesischer Elon Musk» bekannt ist, in Genf seinen Prototyp «Sibylla» vor, der sogar Tesla überlegen sein soll. Der chinesische Autobauer Geely wiederum versucht, nicht nur mit eigenen E-Autos zu punkten, sondern möchte zudem mit westlichen Partnern die Märkte erobern. So hat er bereits vor Jahren den schwedischen Autobauer Volvo übernommen. Nun ist Geely-Besitzer Li Shufu ein weiterer Schachzug gelungen: Für umgerechnet CHF 8 Mrd. hat er sich überraschend ein Zehntel des deutschen Premiumherstellers Daimler gesichert. Daimler ist in China aber bereits gut vernetzt und möchte auch seinen bisherigen Partnern vor Ort, BAIC und BYD, die Treue halten. Hier geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «Elektromobilität».
Alles unter einem Dach
Apropos BYD: Das Unternehmen zählt nicht nur zu den führenden E-Marken, Firmengründer Wang Chuanfu setzt auch stark auf das Herz eines jeden Elektroautos: den Akku. Das Unternehmen ist frühzeitig in die Fertigung von Lithium-Ionen-Batterien eingestiegen und verfügt über eine Kapazität von rund 20 Gigawattstunden (GWh). Damit können theoretisch mehr als 400’000 Elektrofahrzeuge mit einer Reichweite von 300 bis 350 Kilometer versorgt werden. Da die Nachfrage in diesem Bereich aber rasant zunimmt, kündigte BYD an, ab Mitte des Jahres eine weitere Lithium-Batterie-Produktion in Betrieb zu nehmen. Das Unternehmen entwickelt neben der Batterie auch den elektrischen Motor und das elektrische Kontrollsystem und deckt somit alle drei Komponenten eines E-Fahrzeugs ab. Mit Blick auf die exorbitanten Wachstumsaussichten ist dies möglicherweise die richtige Strategie. Laut Bloomberg New Energy Finance werden Elektroautos bis 2025 voraussichtlich 8% der gesamten Fahrzeugverkäufe ausmachen, bis 2030 24% und bis 2040 sogar 54%.
Der Kampf um die Pole Position
Aufgrund der guten Wachstumsaussichten pokern in Sachen Elektromobilität alle globalen Autokonzerne hoch. So machen beispielsweise Daimler, Tesla, Ford oder auch VW Milliarden locker, um auf der Strasse zum Auto der Zukunft nicht abgehängt zu werden. Das letztgenannte Unternehmen gibt vor dem Hintergrund der aktuellen Diesel-Debatten in Deutschland besonders Gas. «Wir werden der E-Mobilität zum Durchbruch verhelfen», zeigte sich VW-Chef Matthias Müller auf dem Genfer Autosalon kämpferisch. Stolze EUR 34 Mrd. bis 2022 planen die Wolfsburger dafür ein. Rund EUR 10 Mrd. davon sollen in China investiert werden, um mit dem hiesigen Partner Anhui Jianghuai rund 40 Fahrzeugmodelle mit alternativen Antrieben bis 2025 vor Ort produzieren zu können. Während die einen ins Reich der Mitte drängen, versuchen die Chinesen ihr Glück auch auf anderen Märkten. So strebt der chinesische Automobilhersteller Guangzhou Automobile Group, kurz GAC, einen Verkaufsbeginn in den USA für Ende 2019 an. Dass er es ernst damit meint, zeigte sich auf der Detroit Motor Show Anfang des Jahres. Dort war GAC als einziger chinesischer Vertreter mit zahlreichen Modellen präsent.
Absatzentwicklung Elektroautos in ausgesuchten Märkten
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