Das mysteriöse Kraut lindert Schmerzen und Depressionen, fördert den Schlaf und regt den Appetit an. Darüber hinaus unterdrücken die mehr als 100 Wirkstoffe, darunter THC und CBD als die beiden wichtigsten, beispielsweise den Brechreiz bei Chemotherapien und hemmen Entzündungen. In 23 Bundesstaaten der USA ist der Einsatz von Cannabis zu medizinischen Zwecken bereits erlaubt.

Blütenträume

Die Legalisierung von Cannabis hört aber beim medizinischen Potential der Pflanze nicht auf. In immer mehr Ländern werden Gesetze gelockert und Gras darf zum Entspannen gekauft und konsumiert werden. Auch hierzulande laufen Bestrebungen, das Grasblatt nicht mehr als Teufelszeug, sondern als Teil der Lebensrealität zu sehen. Eine Legalisierungsinitiative hat bereits mehr als 20'000 Unterschriften gesammelt und möchte damit einen erneuten Volksentscheid herbeiführen. In den USA, oder besser gesagt, in einigen US-Bundesstaaten ist man bereits einen Schritt weiter. So hat Colorado 2014 als Erstes den Freizeitkonsum von Cannabis erlaubt. Nun sorgte Kalifornien für einen Paukenschlag: Seit dem 1. Januar hat der bevölkerungsreichste Bundesstaat den Konsum von Marihuana freigegeben. Wie schon in sieben anderen US-Bundesstaaten wird auch hier kein Rezept mehr benötigt. Das freut nicht nur die Kiffer, auch entsteht dadurch ein Milliardenmarkt. Hier geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «Cannabis – Ein Milliarden-Business».

Milliardenmarkt

Experten erwarten, dass die Geschäfte rund um das Grasblatt allein in Kalifornien bis 2020 auf jährlich sieben Milliarden Dollar anwachsen dürften. Und der nächste Knalleffekt lässt nicht mehr lange auf sich warten: In Kanada tritt zum 1. Juli 2018 ein Gesetz in Kraft, das die Freizeitdroge legalisiert. Kanada ist dann nach Uruguay weltweit das zweite Land, das Marihuana gutheisst. Die Unternehmen wittern bereits ein riesiges Geschäft und bringen sich in Stellung. Gab es Mitte 2016 erst rund 30 Gesellschaften, die eine Lizenz zum Anbau von Cannabis hatten, sind es heute bereits 90. Die wirtschaftliche Bedeutung dürfte also weiter zunehmen. Eine «Wachstumsgeschichte» sieht beispielsweise das kanadische Investmenthaus Eight Capital in dem Cannabis-Sektor. Die Analysten gehen davon aus, dass sich der Konsum von Marihuana auf einen Wert von insgesamt neun Milliarden kanadische Dollar belaufen könnte. Noch mehr Umsatz als mit dem reinen Verkauf des Rauschmittels sollten Cannabis-Nebenprodukte bringen. Eine Studie von Deloitte prognostiziert in diesem Bereich ein jährliches Marktvolumen von 14 Milliarden kanadischen Dollar. Egal, ob Lebensmittelbranche, die Tabak- oder Pharmaindustrie, alle haben es auf die Zutat abgesehen. Ein wenig müssen sich die Unternehmen aber noch gedulden: Essbare Marihuana-Produkte werden in Kanada erst ein Jahr nach der Legalisierung von getrocknetem Cannabis, also im Juli 2019, zugelassen.

Wachstum par excellence

Weltweit nehmen die Cannabis-Konsumenten stark zu. Waren es 2009 erst rund 200 Mio. Menschen, legte diese Zahl bis 2015 auf 237 Mio. zu – Tendenz steigend. Dem Meinungsforschungsinstitut Arcview zufolge befürworten derzeit 80 Prozent der US-Bürger die Freigabe von Cannabis. Die Ausgaben für legales Cannabis dürften in Zukunft also stark zunehmen. Nach Berechnungen von BDS Analytics ist der Markt für legales Gras in den USA 2017 auf knapp neun Milliarden US-Dollar angewachsen. Für das laufende Jahr gehen die Experten – bedingt durch das neue Gesetz in Kalifornien – von einem Wachstum auf elf Milliarden US-Dollar aus. Und da zahlreiche weitere Bundesstaaten die Legalisierung vorbereiten, könnte das Marktvolumen bis zum Jahr 2021 auf 21 Milliarden US-Dollar steigen. Die Schätzungen für den weltweiten Markt bis zum Jahr 2024 reichen sogar bis auf 63,5 Milliarden US-Dollar. Eines darf bei dem offensichtlichen Wachstumsrausch der Branche aber nicht vergessen werden: Marihuana kann in seinen wirkungsstarken Varianten eine mächtige und möglicherweise auch gefährliche Droge sein.

Ausgaben für legales Cannabis (in Mrd. US-Dollas)

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