Die Marktentwicklungen nach dem Brexit-Referendum waren irgendwie rätselhaft. Die Schockstarre der Märkte war nur von kurzer Dauer und die Risikoanlagen erholten sich, da sich nichts Durchgreifendes ereignet hatte. Der MSCI World legte seit dem 27. Juni (bis zum 7. Juli) um 5,7% zu und nähert sich nun den bisherigen Höchstständen dieses Jahres. Ausserdem verengten sich die Kreditspreads in den USA sowie in Europa und den Schwellenländern.
Andere Marktsegmente vermitteln dessen ungeachtet ein widersprüchliches Bild. Anleihenrenditen fielen in Industrieländern weiter auf Rekordtiefstände. Die Renditen zehnjähriger Treasuries sanken in der vergangenen Woche unter 1,4% – ein Rekordniveau. Die Renditekurve von Bundesanleihen aus Deutschland verläuft bis 15 Jahre im negativen Bereich. Eine Schweizer Staatsanleihe, die 2064 fällig wird, geriet in der letzten Woche in den negativen Bereich. Laut Fitch warfen Ende Juni erstaunliche 11,7 Billionen USD an Anleihen negative Renditen ab. Das sind innerhalb eines Monats 1,3 Billionen USD mehr.
Dieses Umfeld kam CTAs weiterhin zugute. Tatsächlich halten sie umfangreiche Positionen in festverzinslichen Wertpapieren in Europa, den USA und Japan. Infolgedessen stieg der Lyxor CTA Broad Index in der ersten Juli-Woche um 2,2%. Dies folgte auf die spektakulären Renditen, die in der letzten Juni-Woche erzielt wurden (+4,2%). Mit einem Plus von 4,3% weist die Strategie in diesem Jahr bislang die beste Performance auf, und ihre Positionierung ist auf eine globale Deflationsspirale ausgerichtet. Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass CTAs attraktive Vorteile für eine Portfoliodiversifizierung bieten.
Auch die übrigen Hedgefondsstrategien schrieben in dieser Woche schwarze Zahlen. Das trug zu einem Anstieg des Lyxor Hedge Fund Index um 0,6% zu Beginn des 3. Quartals bei, nachdem im 2. Quartal ein Verlust von 1,7% zu verzeichnen war. Interessanterweise haben Hedgefonds nach dem Brexit-Votum ihr Aktien-Beta deutlich beschnitten. Das ist angesichts der kurzfristigen Unsicherheiten über die Auswirkungen des Brexit auf die reale Wirtschaft, insbesondere in Europa, beruhigend.
Wir bleiben bei einer positiven Einschätzung von Hedgefondsstrategien mit begrenzter Marktdirektionalität. Dies beinhaltet eine Präferenz für Merger Arbitrage gegenüber Special Situations bei Event Driven, für variabel ausgerichtete und marktneutrale Manager bei L/S Equity und für Fixed Income Arbitrage gegenüber L/S Credit. Wir halten ausserdem an der leichten Übergewichtung in CTAs infolge unserer defensiven Einschätzungen traditioneller Vermögenswerte fest.