Der Ölmarkt liefert gerade ein eindrucksvolles Beispiel für die Wechselwirkung von Angebot und Nachfrage eines Rohstoffs. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent verbilligte sich vom 30. Juni 2014 bis zum 13. Januar des neuen Jahres um knapp 60 Prozent. Zwar konnte sich die Notierung mittlerweile erholen. Doch notiert das schwarze Gold immer noch auf dem Niveau von Mai 2009 bei 57 US-Dollar (Stand: 12. März 2015). Damals fing der Energieträger gerade damit an, sich von der Korrektur im Zuge der internationalen Finanzkrise zu erholen. Der jüngste Ausverkauf ist vor allem auf die komfortable Versorgungslage zurückzuführen. Laut Zahlen der U.S. Energy Information Administration (EIA) erreichte der weltweite Ölverbrauch 2014 pro Tag 92,15 Millionen Barrel. Dem stand ein um 870'000 Fässer höheres Angebot gegenüber. Im Jahr zuvor war die Förderung noch knapp hinter dem Verbrauch zurückgeblieben.
Fracking-Boom in den USA
Ein Auslöser des jüngsten Überschusses ist die schleppende Nachfrage. Wegen der in vielen Regionen der Welt eingetrübten Wirtschaftsdynamik nahm der globale Bedarf 2014 um weniger als ein Prozent zu. Derweil dehnte sich die Produktion um 2,3 Prozent aus. Eine zentrale Rolle spielen dabei die USA. Seit Jahren bauen die Staaten die Fracking-Technologie massiv aus. Bei dieser Methode wird mit Chemikalien versetztes Wasser in dichte Gesteinsmassen gepresst und dadurch Öl und Gas gewonnen. Der Boom führte dazu, dass die Rohöl-Förderung in den USA innert drei Jahren um mehr als die Hälfte auf 8,6 Millionen Barrel täglich zunahm. Trotz der Preiskorrektur laufen die Pumpen weiter auf Hochtouren. Die EIA rechnet für 2015 mit einer täglichen Fördermenge von 9,3 Millionen Fässern. Im kommenden Jahr soll sie bereits bei 9,5 Millionen Barrel liegen. Damit nähern sich die USA dem um weitere 100'000 Fässer höheren Rekord von 1970 an (siehe Grafik 1).
Grafik 1: US-Rohölproduktion (in Millionen Barrel pro Tag, e = erwartet)
Quelle: U.S. Energy Information Administration (EIA)
Und doch lässt der Ausverkauf die US-Ölindustrie nicht kalt. In den vergangenen Monaten nahm die Zahl der aktiven Bohrungen deutlich ab. Während sie im November 2014 durchschnittlich noch bei 1'925 lagen, meldete der Dienstleister Baker Hughes für Februar nur noch 1'348 Entnahmestellen. Nicht nur in den Staaten ist ein gewisser Anpassungsprozess zu beobachten. Laut UBS CIO WM Rohstoffanalyst Giovanni Staunovo steigen die Produzenten rund um den Globus auf die Kostenbremse. «Bisher sind die angekündigten Investitionen für 2015 im Vergleich zu 2014 in Nordamerika um 36 Prozent und weltweit um 23 Prozent zurückgegangen», erklärt der Experte. Dennoch wäre seines Erachtens in den kommenden Monaten eine erneute Preisschwäche erforderlich, damit es in den nicht zur Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) zählenden Regionen zu einer deutlichen Verlangsamung des Produktionswachstums kommen könnte. Eine solche Entwicklung würde den Ölmarkt laut Staunovo in der zweiten Jahreshälfte wieder ins Gleichgewicht bringen.
An dieses Szenario lehnt sich die UBS CIO WM-Preisprognose an. Kurzfristig rechnen die Analysten bei Brent mit fallenden Notierungen. Auf Sicht von zwölf Monaten trauen sie der Nordseesorte dagegen eine deutliche Erholung zu. Das Kursziel liegt bei 72 US-Dollar. Aktuell notiert Brent bei rund 57 Dollar (Stand: 12. März 2015). Von hoher Bedeutung ist für diese Vorhersage auch die konjunkturelle Entwicklung. Diesbezüglich sendete die Europäische Zentralbank (EZB) nach ihrer jüngsten Sitzung positive Signale. Anstatt der bisher prognostizierten 1,0 Prozent traut sie der Eurozone im laufenden Jahr ein Wachstum von 1,5 Prozent zu. 2016 soll die Währungsunion bereits um 1,9 Prozent vorankommen. Zuvor hatte der EZB-Stab mit 1,5 Prozent gerechnet.
Bewährte Indexfamilie
Anleger, die vor diesem Hintergrund mit einer weiteren Erholung beim Rohöl rechnen, finden in den von UBS emittierten Exchange Traded Commodities Zertifikaten (ETCs) probate Instrumente. Jedes dieser Partizipationsprodukte basiert auf einem UBS Bloomberg CMCI Index. Die Constant Maturity Commodity Index-Methodik versucht, einen Rohstoff möglichst genau abzubilden und greift dabei auf das gesamte Spektrum der Terminkurve zurück. Gerade bei Öl kann diese Praxis vorteilhaft sein. Schliesslich zeigen sowohl Brent als auch die US-Gattung WTI aktuell ein Contango. Das heisst, länger laufende Futures notieren höher als demnächst fällige. Diese Konstellation führt beim notwendigen Austausch der einem Index zugrunde liegenden Terminkontrakte zu Rollverlusten. Das UBS Bloomberg CMCI-Konzept versucht, diese Unwägbarkeit zu minimieren. Beispielsweise ist der auf Brent abzielende Index in fünf verschiedenen Laufzeiten, von drei Monaten bis zu drei Jahren, engagiert. Dank dieser Ausrichtung schneidet er im Performance-Vergleich deutlich besser ab, als der nach einer klassische Methodik funktionierende S&P GSCI Brent Crude Oil TR (siehe Grafik 2)*. UBS bietet die Positionierung im UBS Bloomberg CMCI Brent Crude Oil TR Index sowohl in der Rohstoffwährung US-Dollar (Symbol TCOCI) als auch in Schweizer Franken (Symbol CCOCI) und Euro (ECOCI) an. Die CHF- und EUR-Tranchen sind mit einer Währungsabsicherung versehen. Selbstverständlich zählt auch WTI zum grossen ETC-Fundus. Der entsprechende UBS Bloomberg CMCI-Subindex steht ebenfalls in US-Dollar (Symbol TCLCI) sowie währungsgesichert in Franken (Symbol CCLCI) und Euro (ECLCI) zur Verfügung.
Grafik 2: 1-Jahres Vergleich Rohstoff-Indizes auf Brent Rohöl*
Quelle: Bloomberg, UBS. Stand: 11. März 2015
ETC auf |
Währung |
SIX Symbol |
indikativer Preis** |
UBS Bloomberg CMCI Brent Crude Oil TR Index |
CHF währungsgesichert |
CHF 836.00 |
|
UBS Bloomberg CMCI Brent Crude Oil TR Index |
USD |
USD 949.50 |
|
UBS Bloomberg CMCI Brent Crude Oil TR Index |
EUR währungsgesichert |
EUR 882.50 |
|
UBS Bloomberg CMCI WTI Crude Oil TR Index |
CHF währungsgesichert |
CHF 692.00 |
|
UBS Bloomberg CMCI WTI Crude Oil TR Index |
USD |
USD 789.00 |
|
UBS Bloomberg CMCI WTI Crude Oil TR Index |
EUR währungsgesichert |
EUR 728.00 |
** Stand: 12. März 2015
* Frühere Wertentwicklungen sind keine verlässliche Indikation für die zukünftige Wertentwicklung.