Der allgegenwärtige Demografie-Trend treibt Bereiche wie Erholung, Freizeit, medizinische Spezialgebiete, Medikamente oder Pflege.
Wie alt fühlen Sie sich, welches Alter würden Sie nennen?, lautete die Originalfrage, die 4197 deutschen Probanden über 65 im Rahmen einer von Generali publizierten Altersstudie im November 2012 gestellt wurde. Mit Blick auf die steigende Lebenserwartung und gute gesundheitliche Verfassung ist es nicht verwunderlich, dass sich die Befragten im Schnitt deutlich jünger fühlten, als sie waren. Es ist ein fruchtbarer Boden für neue Geschäftszweige – vorausgesetzt, man richtet seine Produkte und Dienstleistungen perfekt auf die Freizeitbedürfnisse der «Silver Society» aus. Nur so könne man laut einem weiteren Artikel des Frankfurter Zukunftsinstitutes vom demografischen Wandel profitieren und zu den Trendgewinnern zählen.
«Alt werden – und neu anfangen»
Einer nun möglicherweise aufkommenden Vorfreude auf das Alter bietet der bereits erwähnte Artikel des Zukunftsinstitutes jedoch auch Einhalt. So könne man nicht ignorieren, dass der Zahn der Zeit dennoch nage und selbst der aktivste «Best Ager» früher oder später von Wehwehchen geplagt werde. Glück für diejenigen, die «nur» mit eingeschränkter Beweglichkeit, verminderter Sehkraft oder schlechtem Gehör zu kämpfen haben. Herzerkrankungen, Krebs oder Diabetes sind Beispiele für Leiden, die typischerweise in späteren Lebensjahren auftreten und eine besondere Behandlung erfordern. Mit den Krankheiten erhöht sich auch die Pflegebedürftigkeit, von der zahlenmässig immer mehr Personen betroffen sind. Aller Voraussicht nach handelt es sich auch künftig um einen aussichtsreichen Markt für Pharmahersteller wie den Medikamentenriesen Bayer, dessen Sparte «Health Care: Pharma» beispielsweise ein starkes Wachstum in den letzten drei Jahren verzeichnete (Unternehmensbericht Februar 2016).
Einrichtungen und Assistenzsysteme werden wichtiger
Das allgemeine Älterwerden führt aber auch zu einem steigenden Bedarf an Pflegeeinrichtungen und -diensten. Die Organisation «Alzheimer’s Disease International» hat den allgemeinen weltweiten Pflegebedarf prognostiziert: Bereits 2010 kam es gegenüber dem Jahr 2000 zu einem Plus von 20%. Im 2030 dürfte der Zuwachs schon 68% und nochmals zwanzig Jahre später 110% betragen (Bericht 2013). Unternehmen wie Fresenius haben bereits begonnen, sich darauf vorzubereiten. Die wichtigste Sparte des im Jahr 1912 gegründeten und seit 1986 börsengelisteten deutschen Gesundheitskonzerns ist der weltweit agierende Dialysespezialist Fresenius Medical Care, mit dem laut Unternehmensbericht 2016 ein in den letzten Jahren kontinuierlicher Umsatz erwirtschaftet wurde – 16.7 Milliarden US-Dollar waren es 2015. Für knapp sechs Milliarden Euro hat Fresenius im September 2016 nun seinen ersten grossen Übernahme-Deal, den Kauf des spanischen Klinikbetreibers Quironsalud, hinter sich gebracht. Damit wird ein Wachstumsmarkt ins Visier genommen.
Medtechs mit vielversprechender Zukunft
Laut einem Artikel vom seekingalpha, der am 18.10.2016 veröffentlicht wurde, dürfte das Segment «Diagnostic Testing» bis zum Jahr 2022 die stärksten Verkäufe hervorrufen. Die am schnellsten wachsenden Bereiche sind den Experten zufolge jedoch Neurologie, Endoskopie und Augenheilkunde. Essilor mit Sitz am Südrand von Paris ist ein gutes Beispiel eines weltweit operierenden augenoptischen Unternehmens. Das Mitglied des französischen Leitindex CAC 40®, das laut dem EvaluatePharma Orphan Drug Report (November 2015) den ersten Platz – vor Novartis – im Bereich Augenheilkunde belegte, dürfte seine Marktführerschaft bis 2020 verteidigen und laut Evaluate- MedTech Preview 2016 bis 2022 zu den Top 20 der am schnellsten wachsenden Medtech- Unternehmen gehören. Wer laut dem seekingalpha- Artikel bis 2022 (relativ zu seinen prognostizierten Medizintechnik-Verkäufen) am meisten in Forschung investieren dürfte, ist Edwards Lifesciences. Der kalifornische Herzklappenspezialist ist Branchenführer seines Segmentes und dafür bekannt, sich bei Zukäufen von anderen Unternehmen eher zurückzuhalten.
Demografie-Trend treibt verschiedene Sektoren
Wir resümieren: Senioren werden zunehmend zu Schlüsselfaktoren der Wirtschaft. Nicht nur die längere Lebenszeit und Gesundheit, sondern auch die wachsende Grösse der Personengruppe selbst sprechen dafür. Die steigende wirtschaftliche Bedeutung der Senioren führt aber auch zu einem intensiver werdenden Wettbewerb, den es zu bestehen gilt. Die «Silver Society» begründet einen eigenen langfristigen Demografie-Trend, von dem verschiedene Unternehmensbereiche profitieren und den sich auch Anleger zunutze machen können. Vor diesem Hintergrund wurde der Solactive Demographic Opportunity Performance-Index lanciert.
Letztlich ermöglicht der neu aufgelegte Demografie-Index Anlegern einen effizienten und transparenten Zugang zu einem Investment, bestehend aus bis zu 20 Unternehmen. Letztere müssen Mitglied eines der folgenden Indizes sein: Während der Solactive US Large & Mid Cap Index ein breites Universum aus den nach Marktkapitalisierung 1000 grössten US-Unternehmen umfasst, bildet der Solactive Europe Total Market 675 Index die Kursentwicklungen von knapp 700 europäischen Titeln ab. Alle Unternehmen müssen aus den Bereichen Erholung, Freizeit, medizinische Spezialgebiete, Medikamente oder Pflege stammen. Die Grafik veranschaulicht das Indexkonzept: Für die jährliche Neuzusammensetzung wird der Auswahlpool nicht nur qualitativen, sondern auch quantitativen Kriterien unterzogen. Zum Beispiel bestehen Mindestvorgaben an die Unternehmen in Bezug auf die Eigenkapitalrendite und das EBITDA-Wachstum. EBITDA ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die eine Angabe zum Unternehmensgewinn macht und regelmässig von Analysten genutzt wird.
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