Nachhaltig anlegen – was ist das?
ESG (Environment, Social, Governance) bedeutet im Grunde nichts anderes, als dass die Unternehmen belegen müssen, dass sie mit Ressourcen wie Energie, Wasser und Rohstoffen sparsam umgehen und bei der Produktion die Umwelt schonen (Environment). Ferner sollten sie die Interessen von Lieferanten, Mitarbeitern und Kunden angemessen berücksichtigen (Social) und bestimmte Anforderungen an Unternehmensstrategie und interne Organisation erfüllen (Governance).
Bei nachhaltigen Anlagen sollten Anleger also darauf achten, dass die Unternehmen, die für eine Investition in Betracht gezogen werden, diese ESG-Kriterien erfüllen und somit gewissen Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungskriterien gerecht werden.
Risiko vs. Rendite?
Entgegen hartnäckiger Meinungen müssen Anleger keine Rückschläge bei den Renditen hinnehmen. Viele Studien zeigen, dass sich mit ESG-Investing höhere Renditen oder geringere Volatilität erreichen lassen. Unternehmen mit besseren ESG-Standards scheinen niedrigere Kapitalkosten zu haben, einen höheren Shareholder Value zu liefern und scheinen die Märkte weniger oft zu überraschen.
Gewaltiger Wachstumsmarkt
Der Markt für nachhaltige Anlagen ist riesig – und wächst weiterhin sehr schnell. Gemäss der Global Sustainable Investment Alliance soll der Markt für ESG-Anlagen im Jahr 2018 30 Billionen US-Dollar umfasst haben. Zum Vergleich: im Jahr 2010 hatten die Investitionssummen erst rund 10 Milliarden US-Dollar erreicht. Und das Wachstum dürfte auch in den nächsten Jahren anhalten. Denn gemäss dem Vontobel Research soll nachhaltiges Investieren keine vorübergehende Modeerscheinung, sondern ein lang anhaltender Trend sein. Dafür lassen sich drei wesentliche Gründe aufführen.
1) Unsere Welt verändert sich. Nicht nur die Klimaerwärmung oder die demografische Entwicklung, sondern auch immer neuere Technologien und Innovationen wie auch die zunehmende Regulierung fördern die Annahme von ESG-Standards.
2) Eine neue Generation – die Millennials – ist im Begriff, in die Welt des Anlegens einzusteigen. Und es sind gerade diese jungen Leute, denen die Nachhaltigkeit wichtig ist und bei Investitionen vermehrt darauf achten.
3) Der technologische Fortschritt wird nicht für neue Innovationen sorgen, die Datenqualität und Analysetools werden sich fortlaufend entwickeln. Damit lassen sich noch relevantere Ansätze für ESG-Investitionen generieren.
ESG-Quantifizieren: wie geht das?
Wie genau ESG gemessen werden kann, ist allerdings nicht ganz einfach. Es gibt zwar eine Vielzahl verschiedener Modelle und Ratings, doch wirklich greifbar sind die meisten davon nicht.
Das Vontobel Research hat nun in der Bewertung der abgedeckten Schweizer Aktien Nachhaltigkeits-Kriterien integriert. Berücksichtigt werden dabei verschiedenste ESG-Kriterien, die potenziell einen messbaren und materiellen Einfluss auf die Bewertung der Unternehmen haben könnten.
Die Kursziele der abgedeckten Schweizer Aktien haben sich aufgrund des neuen ESG-Kriteriums im Bewertungsmodell geändert. Zu den «ESG-Gewinner» gemäss dem Vontobel Research gehören Givaudan, Logitech, Nestlé und SGS. Die Unternehmen liegen in der Bewertung alle sehr dicht beieinander.
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*Rechtlicher Hinweis
Anpassungen der Ratings können sich durch die Finanzanalysten erfolgen. Bei der Erstellung von Finanzanalysen legen Vontobel sowie ihre Analysten allfällige Interessenkonflikte offen; sie sind unter research.vontobel.com/Disclaimers/StockGuide jederzeit abrufbar.