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Warnung vor Börseneinbruch: Diese Bank ist noch pessimistischer für Aktien als Morgan Stanley

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Vor wenigen Tagen warnte die Investmentbank Morgan Stanley vor einer 10-Prozent-Korrektur an den Aktienmärkten. Eine amerikanische Gegenspielerin rechnet nun sogar mit einem noch schärferen Börseneinbruch.

08.06.2023   12:06
Von cash Insider
Warnschild wegen einer gefährlichen Klippe.

Warnschild wegen einer gefährlichen Klippe.

Quelle: Pixabay

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Im Insider-Briefing berichtete ich vor wenigen Stunden davon, dass die Strategen von Kepler Cheuvreux die Reissleine ziehen und bei den Aktien von "Neutral" auf "Overweight" gehen. Dass die Experten diesen Schritt mit einem Zukauf von amerikanischen Aktien umsetzen, lässt tief blicken.

Mit der Einigung Washingtons im Schuldenstreit und der zuletzt milderen Teuerung in Europa würden zwei wichtige Hemmnisse wegfallen, wie sich dem 38 Seiten starken Strategiepapier entnehmen lässt. Ihre wiedergewonnene Zuversicht für amerikanische Aktien begründen die Autoren einerseits mit dem verhältnismässig guten Wirtschaftsumfeld, andererseits aber auch mit dem sich nähernden Ende des restriktiven geldpolitischen Kurses sowie mit dem unterdurchschnittlichen Abschneiden der vergangenen 18 Monate. Der Hype um die jüngsten Fortschritte bei der künstlichen Intelligenz ist den Strategen hingegen nur eine Randnotiz wert, wobei von einer "neuen Welle des technologischen Fortschritts" und von "mittelfristigen Produktivitätsgewinnen" die Rede ist.

Höhenflug des Nasdaq-100-Index seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)

Die Strategen befinden sich in guter Gesellschaft, sah sich kürzlich doch schon die Credit Suisse gezwungen, ihre Untergewichtung von amerikanischen Aktien zu überdenken. Zu gross wurde der Druck für Chefdenker Andrew Garthwaite ausgehend vom Kursfeuerwerk bei den Technologiegiganten in New York. Auch bei der kleineren der beiden Schweizer Grossbanken spielt man das allerdings herunter.

Neuerdings mischen sich in diese Expertenstimmen vereinzelt auch mahnende Wortmeldungen. Vor wenigen Tagen etwa warnte die Investmentbank Morgan Stanley vor einer 10-Prozent-Korrektur bei europäischen Aktien. Für diese Strategen steht fest, dass sich der Abwärtszyklus bei den Unternehmensgewinnen bloss verzögert. Vom Tisch sei er deswegen aber noch lange nicht.

Während die Warnung aus dem Hause Morgan Stanley vor einer 10-Prozent-Korrektur in den vergangenen Tagen medial ausgeschlachtet wurde, blieben die Prognosen der Bank of America weitestgehend ungehört.

Das überrascht insofern, als dass ihre Strategen um den Chefdenker Sebastian Rädler die Aktienkurse in Europa im weiteren Jahresverlauf sogar um 20 Prozent fallen sehen. Den breit gefassten Stoxx Europe 600 Index sehen sie bis ins Schlussquartal hinein von zuletzt 462 auf 365 Punkte tauchen. Von der Konjunktur abhängige Titel dürften möglicherweise sogar noch stärker unter die Räder geraten.

Entwicklung des Stoxx Europe 600 Index in den vergangenen vier Wochen (Quelle: www.cash.ch)

Da muten die Prognosen der Berufskollegen bei Morgan Stanley geradezu kleinlaut an. Bisher sahen sie den hauseigenen MSCI Europe Index Ende Dezember bei 1790 Punkten liegen, was einem Rückgang um rund 5 Prozent entspräche. Abgelöst wird dieses Indexziel durch ein neues, wonach sich das Börsenbarometer bis Mitte nächsten Jahres auf 1970 Punkte erholen sollte. Aus heutiger Sicht entspräche das einem Plus von etwas mehr als 4 Prozent.

Dass der Warnung von Morgan Stanley medial eine grössere Aufmerksamkeit als jener der Bank of America zuteil wird, dürfte damit zu tun haben, dass die Strategen letzterer schon seit einer gefühlten Ewigkeit vor einer 20-Prozent-Korrektur warnen. Die Experten müssen sich daher den Vorwurf gefallen lassen, ihrer Anlagekundschaft "alten Wein in neuen Schläuchen" verkaufen zu wollen.

Neugierig wie ich bin, habe ich mich mal ein bisschen schlau gemacht: Die erste mir bekannte Warnung vor einem Kursfiasko an den europäischen Aktienmärkten geht auf August 2021 zurück. Damals war übrigens noch von einem Rücksetzer von 470 auf 420 Punkten die Rede...

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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2 Kommentare

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maxrudolfschnei

"... viele andere Aktienindices notieren nahe ihrer bisherigen Höchststände. Viele Anleger haben aufgrund der krisenhaften Wirtschaftslage und der restriktiven Notenbanken den Börsenaufschwung der letzten neun Monate seit dem Tief Ende September 2022 schlichtweg verpasst und reiben sich jetzt verwundert die Augen.

Aktiencrash oder Melt-Up-Boom?

Besonders schmerzhaft auch für uns ist, dass sich der Aufschwung in bisher nie dagewesener Weise auf einige wenige Titel beschränkt. In den USA sind es die „Glorreichen Sieben“, die für sämtliche Kursgewinne verantwortlich sind, während der gleichgewichtete S&P 500-Index keinen Wertzuwachs vorweisen kann.

Die Superhausse in Nvidia, Apple, Microsoft und Konsorten haben wir nicht kommen sehen und so komplett verpasst. Wir werden hier auch nicht nachspringen. Eine der Börsenregeln von Bob Farrell lautet, dass ein Aufschwung umso gesünder ist, wenn er von möglichst vielen Aktien getragen wird. Die aktuelle Situation erinnert fatal an 1987, als der Oktober-Crash auch nur durch deutlich steigende Zinsen angekündigt wurde, aber alle plötzlich gleichzeitig aussteigen wollten."

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„Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft“

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