Die Stimmung der Anleger in Bezug auf die Wirtschaftsaussichten ist so negativ wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr. Doch der Pessimismus der Fondsmanager spiegelt sich noch nicht vollständig in ihrer Vermögensallokation wider, was weitere Verluste für US-Aktien bedeuten könnte, wie eine Umfrage der Bank of America zeigt.

82 Prozent der Teilnehmer an der monatlichen Umfrage der BofA erwarten eine Abschwächung der Weltwirtschaft. Folglich beabsichtigt der Umfrage zufolge eine Rekordzahl von ihnen, ihr Engagement in US-Aktien zu reduzieren.

Die Fondsmanager sind «maximal bärisch in Bezug auf die Makroökonomie, nicht ganz maximal bärisch in Bezug auf den Markt», schreiben die Strategen um Michael Hartnett in einer Mitteilung. Die «Gipfelangst» spiegelt sich noch nicht in den Cash-Allokationen wider, die derzeit bei 4,8 Prozent des Vermögens liegen und normalerweise auf 6 Prozent ansteigen müssten, fügten sie hinzu.

Die grosse Unsicherheit im Zusammenhang mit der US-Handelspolitik und der Anstieg der Volatilität an den Finanzmärkten hat die Aktienanleger verunsichert. Die Befragten haben US-Aktien im April zu 36 Prozent untergewichtet, während sie im Februar noch zu 17 Prozent übergewichtet waren; dies ist der grösste Rückgang, der jemals in zwei Monaten zu verzeichnen war.

US-Aktien haben sich in diesem Jahr unterdurchschnittlich entwickelt, da die Sorge besteht, dass der Handelskrieg von Präsident Donald Trump das Wachstum beeinträchtigen wird. 42 Prozent der Befragten halten eine Rezession in der grössten Volkswirtschaft der Welt für wahrscheinlich.

Der S&P 500 hat sich von seinem Monatstief erholt, liegt aber mit einem Rückgang von 8,1 Prozent im bisherigen Jahresverlauf hinter den europäischen und chinesischen Benchmarks zurück. Die BofA-Strategen gehen davon aus, dass die Tiefststände vom April in nächster Zeit halten werden, und warnten, dass «ein grosser Aufwärtstrend grosse Zollerleichterungen, grosse Zinssenkungen der Fed und/oder robuste Wirtschaftsdaten erfordert».

An der weltweiten Umfrage, die vom 4. bis 10. April durchgeführt wurde, nahmen 164 Personen mit einem verwalteten Vermögen von 386 Milliarden US-Dollar teil.

(Bloomberg)