Die Aktien von Warren Buffetts Berkshire Hathaway haben die jüngsten turbulenten Handelstage relativ stabil überstanden. Seit dem 2. April - dem Tag der US-Zollankündigungen - sind sie um 8,8 Prozent gefallen, während der S&P 500 Index einen stärkeren Rückgang von 10,7 Prozent verzeichnete.
«Die Performance von Berkshire war ein Fels in der Brandung», sagt Christopher Davis von Hudson Value Partners. «An Tagen wie diesen ist ein Drittel der Marktkapitalisierung in T-Bills ein gutes Gefühl.» Diese Stabilität spiegelt zum Teil die relative Isolation des Versicherungssektors, eine der Haupteinnahmequellen von Berkshire, vom Welthandel wider.
Der KBW Insurance Index fiel am Tag nach der Ankündigung der Zölle um 2,7 Prozent. Progressive, ein direkter Konkurrent von Berkshires Geico, stieg um 2 Prozent und führte damit den Index an. «Versicherer haben auch eine Preissetzungsmacht, so dass Kostensteigerungen, die durch die Zollinflation bei Autoreparaturkosten und Ausgaben für den Hausbau verursacht werden, an die Verbraucher weitergegeben werden», sagte Cathy Seifert, Analystin des Investment Researchers CFRA.
Dennoch fielen wichtige Berkshire-Aktien wie Apple, Bank of America, Chevron und American Express am Tag nach dem Zollschlag. Da allein der Marktwert von Apple um mehr als 300 Milliarden Dollar gefallen ist, scheint sich Buffetts Entscheidung auszuzahlen, die Beteiligungen am iPhone-Hersteller und an der Bank of America im vergangenen Jahr reduziert zu haben.
Buffett erhöht Bargeldbestand
Die fallenden Märkte haben auch zu Spekulationen geführt, dass Buffett die Situation nutzen könnte, um grosse Käufe zu tätigen. Der 94-jährige Milliardär hat sich in den letzten Quartalen mit grösseren Transaktionen zurückgehalten und stattdessen einen Bargeldbestand aufgebaut, der Ende 2024 den Rekordwert von 334,2 Milliarden Dollar erreicht hat.
«Bei einem Ausverkauf ist immer zu erwarten, dass wir einen grossen Kauf oder eine Verwendung der Barmittel sehen werden», sagte Davis von Hudson Value Partners.
Vermögen gestiegen trotz Verlust
Unter den reichsten Menschen der Welt ist Warren Buffett einer der wenigen, deren persönliches Vermögen in diesem Jahr gestiegen ist. Dies, nachdem die von Präsident Donald Trump verhängten Zölle einen Ausverkauf ausgelöst hatten, der Milliarden von Dollar an den globalen Aktienmärkten vernichtet hat.
Laut dem Bloomberg Billionaires Index stieg Buffetts Nettovermögen in diesem Jahr um 11,5 Milliarden Dollar auf 153,5 Milliarden Dollar. Und das trotz eines Rückgangs um 14,5 Milliarden Dollar seit dem 2. April. Der 94-jährige Buffett ist nun der viertreichste Mensch der Welt und einer von nur zwei der Top 20, die ihr Vermögen in diesem Jahr steigern konnten.
(Bloomberg/cash)