Der Swiss Market Index verliert am Freitag fast 5 Prozent, nachdem er bereits am Vortag mit einem Minus von 2,5 Prozent aus dem Handel gegangen war. Die Futures auf den US-Aktienmärkten fallen am Freitag rund drei Prozent. Die drei wichtigsten US-Indizes verzeichneten bereits am Donnerstag ihre grössten Tagesverluste seit Anfang der Corona-Pandemie.
Donald Trump hatte am Mittwoch nach US-Börsenschluss angekündigt, dass er einen Basiszollsatz von zehn Prozent auf alle Importe in die USA und höhere Zölle auf Dutzende anderer Länder erheben werde. Für die EU sollen dabei 20 Prozent gelten, für China sind 34 Prozent vorgesehen.
Am Freitag kontert China mit Massnahmen und trägt damit zum weiteren Börsen-Schlamassel bei. Auf alle amerikanischen Waren werde nun ebenfalls ein zusätzlicher Zoll in Höhe von 34 Prozent fällig, kündigte das Finanzministerium am Freitag in Peking an. Dieser soll ab dem 10. April gelten.
Was sehen die Beteiligten die Lage? US-Vizepräsident JD Vance sagte, er habe eine schlimmere Reaktion des Marktes befürchtet, schliesslich handele es sich um einen «grossen Umbruch». Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte die Unternehmen auf, ihre Investitionen in den USA zu stoppen. Brüssel erwägt, amerikanische Technologiegiganten ins Visier zu nehmen und China kündigte gerade einen 34-Prozent-Zoll auf alle Importe aus den USA an.
UBS Global Wealth Management hat US-Aktien wegen des Risikos einer allmählichen Eskalation des Handelskriegs herabgestuft. Washington könnte in diesem Zusammenhang Untersuchungen zur nationalen Sicherheit einleiten und weitere Zölle einführen. Die Konsenserwartungen für Unternehmensgewinne und Konjunktur dürften sinken.
Wall-Street-Veteran Edward Yardeni sieht am US-Aktienmarkt Schnäppchenpotenzial. Trump werde in den nächsten drei bis sechs Monaten mit einigen Zugeständnissen der US-Handelspartner «so nachgeben, dass er einen Sieg verkünden kann». Davon sei wegen des zu erwartenden Konjunkturdämpfers auszugehen und auch angesichts des Umstands, dass 2026 Kongress-Wahlen anstehen.
Trump selbst sagte auf die Frage, ob er zum Einlenken bereit sei, es komme darauf an. «Wenn jemand sagt, wir geben Ihnen etwas, das wirklich phänomenal ist, solange sie dann uns etwas geben, das gut ist», so der US-Präsident. Irgendwo zwischen Aussergewöhnlichem und Gutem könnte es also einen Kompromiss geben.
Der als «Bond-König» bekannte Bill Gross indessen rät Anlegern, nicht in ein fallendes Messer zu greifen. «Dies ist ein episches Wirtschafts- und Marktereignis, ähnlich wie 1971 und das Ende des Goldstandards, nur mit sofortigen negativen Folgen.» Trump könne in nächster Zeit keinen Rückzieher machen. »Dafür ist er zu sehr Macho.»
(Bloomberg/cash)
1 Kommentar
Die Pokerrunde mit Trump ist eröffnet! Wer kommt zuerst angekrochen und wird es als Win Win Situation der Allgemeinheit verkaufen?! Ich befürchte, dass die EU vor ein paar verlorenen Jahren steht! Keine Rohstoffe aus Russland, Prio 1 ist Aufrüsten und das zu 100% mit Schulden finanziert, und jetzt die Weltweiten Zölle! Dieser Giftcocktail
wird nur schwer zu verdauen sein. Die Europäische und jetzige Elite (Politiker) sind dieser Situation nicht gewachsen! Mit Ihrer idiologisierten, Woken, Links Grün versifften Politik, Russland-, und jetzt noch Trump-Hasser, werden Sie Schiffbruch erleiden. Zugeschüttet wird das ganze mit mehren 1000 Mia. neuen Schulden!