Der Pharma- und Diagnostikkonzern Roche mischt in der Erkennung des Coronavirus ganz vorne mit. Auch der ebenfalls in Basel beheimatete Pharmazulieferer Lonza hegt grosse Pläne. Er will gemeinsam mit dem US-Anbieter Moderna gross in die Impfstoffproduktion einsteigen. Mit anderen Worten: Jeder will ein Stück vom Coronavirus-Kuchen abhaben.

Neu zu dieser Gruppe von Unternehmen aus der Pharmaindustrie hinzu gesellt sich Molecular Partners. Die auf Proteine spezialisierte Biotech-Boutique meldet einen Durchbruch bei der Coronavirus-Behandlung.

Im Labor hätten sich gleich mehrere auf der DARPin-Plattform basierende Wirkstoffe als ultra-potent erwiesen, so lässt sich einer Medienmitteilung entnehmen. Für die zwei vielversprechendsten Wirkstoffkandidaten will das Unternehmen noch in diesem Monat in sogenannte In-Vivo-Studien übergehen.

Es bleibt ein weiter Weg bis zur Marktreife

Und obwohl es noch ein weiter Weg bis zur Marktreife und der kommerzielle Erfolg alles andere als sicher ist, sind sich Beobachter einig, dass diese Neuigkeiten der Molecular-Partners-Aktie über die Landesgrenze hinaus Aufmerksamkeit verschaffen könnte.

Auch in Übersee könnten Grossinvestoren auf die Biotech-Boutique aufmerksam werden und sich einkaufen. Das macht die Aktie zu einer heissen Corona-Wette.  Nach einem Vorstoss in die Nähe von 25 Franken errechnet sich am Donnerstag noch ein Plus von 10 Prozent auf 23,60 Franken.

Kursentwicklung der Molecular-Partners-Aktie seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)

Einen ersten Vorgeschmack erhielten die Aktionäre Mitte April, als Molecular Partners das Anti-Coronavirus-Programm öffentlichkeitswirksam ins Leben rief (cash berichtete). Am Tag der Ankündigung schoss der Kurs der Aktie um fast 30 Prozent nach oben, nur um dann immerhin noch um 13 Prozent höher bei 21,70 Franken aus dem Handel zu gehen.

Molecular Partners kam im November 2014 an die Börse. Der Ausgabepreis der Aktien lag damals bei 22,40 Franken. Im März dieses Jahres kostete die Aktie zeitweise keine 12 Franken mehr. Der Coronavirus-Fantasie dürfte es zu verdanken sein, dass es die Aktie mit einem Kursplus von 32 Prozent weit oben auf die Liste der diesjährigen Börsengewinner geschafft hat.

Sollte das Unternehmen mit raschen Erfolgen bei den beiden Wirkstoffkandidaten nachlegen können, sind noch einmal deutlich höhere Kurse möglich. Allerdings sei gesagt, dass die Konkurrenz nicht schläft und auch finanzkräftige Pharmamultis wie etwa Pfizer mitmischen.