Dafür sprächen das sich wahrscheinlich abschwächende Wirtschaftswachstum und die Unsicherheit, die vom Handelskonflikt zwischen den USA und China ausgehe, sagte der Fed-Präsident von St. Louis, James Bullard, am Dienstag. Diese Verunsicherung dürfte noch für Jahre anhalten, ergänzte er. Die amerikanische Notenbank könne aber nicht täglich auf die Verhandlungen der Handelspartner reagieren. Die Geldpolitik sei derzeit "beträchtlich" lockerer als Ende vergangenen Jahres. Es bestehe die Gefahr, dass der Zollkonflikt die US-Konjunktur stärker als erwartet bremst.

Die Fed kappte Ende Juli erstmals seit mehr als zehn Jahren den Leitzins - jedoch nicht so kräftig wie von Präsident Donald Trump gefordert. Sie senkte den geldpolitischen Schlüsselsatz um einen Viertelpunkt auf die neue Spanne von 2,0 bis 2,25 Prozent. Die Währungshüter reagierten damit auf den von Trump angezettelten Handelskonflikt, der zusehends auf die globale Konjunktur und die heimische Wirtschaft durchschlägt. Fed-Chef Jerome Powell sprach von einer "Sicherheitsvorkehrung", mit der die US-Wirtschaft geschützt werden solle. Händler gehen davon aus, dass die Fed mit großer Wahrscheinlichkeit im September einen weiteren Schritt nach unten gehen wird. 

(Reuters)