Konkret sanken die Prämieneinnahmen in der Periode von Januar bis Juni in lokalen Währungen um 16 Prozent auf 11,6 Milliarden Franken, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Unter Ausklammerung des ausserordentlichen Effekts lagen die Prämieneinnahmen in der Schweiz allerdings um 2 Prozent über dem Vorjahr und gruppenweit auf Vorjahresniveau, wie betont wird.

Die Gebührenerträge (Fees) der Swiss Life, die auch in der Finanzberatung und in der Vermögensverwaltung stark vertreten ist, stiegen in lokaler Währung um 10 Prozent auf 916 Millionen Franken. Das Fee-Ergebnis konnte um 6 Prozent auf 267 Millionen Franken gesteigert werden.

Konzernchef Patrick Frost zeigt sich zufrieden mit dem ersten Halbjahr. "Wir haben zeitnah Massnahmen ergriffen, um die Herausforderungen rund um die Covid-19-Pandemie bewältigen zu können", wird er in der Mitteilung zitiert. Die grössten Effekte seien über die Entwicklungen an den Finanzmärkten zu spüren gewesen, die zu einem tieferen Sparergebnis geführt hätten. Der Erfolg beim Fee- und beim Risiko-Ergebnis hätten dies aber teilweise kompensieren können.

Der bereinigte Betriebsgewinn sank insgesamt um 6 Prozent auf 780 Millionen Franken. Der Reingewinn kam derweil auf 537 Millionen Franken zu stehen (-13%) und lag damit 80 Millionen tiefer als im Vorjahr. Von diesem Rückgang seien 30 Millionen auf einen positiven einmaligen Steuereffekt im Kontext der Schweizer Unternehmenssteuerreform im Vorjahr zurückzuführen.

Weiterhin hohe Solvenzquote

Die Zahlen sind zwar unter Vorjahr, aber über den Schätzungen von Analysten ausgefallen. Gemäss AWP-Konsens haben Analysten Bruttoprämien von 11,3 Milliarden, einen Betriebsgewinn von 762 Millionen und einen Reingewinn von 523 Millionen geschätzt.

Die Solvenzquote (SST) ist wegen Corona zwar etwas gesunken, und zwar auf 185 Prozent von noch 204 Prozent zu Beginn des Jahres. Sie liege damit aber weiter am oberen Ende des strategischen Zielbereich von 140 bis 190 Prozent.

In Bezug auf die weitere Zukunft sieht sich Swiss Life auf Kurs. Mit dem Unternehmensprogramm "Swiss Life 2021" sei man auf Kurs und bestätige die entsprechenden finanziellen Zielsetzungen - dies inklusive der Eigenkapitalrendite von 8 bis 10 Prozent die für jedes Jahr der Strategieperiode gelte.

Keine Anzeichen einer Korrektur am Immobilienmarkt

Swiss Life besitzt bekanntlich das grösste Immobilienportfolio in der Schweiz. Die Entwicklung dort bereitet dem Firmenchef allerdings kaum Sorgen: "Seit Jahren spricht man von einer Korrektur, die bald eintreffen sollte. Irgendwann wird sie wohl kommen, aber wir spüren weiterhin überhaupt nichts davon", sagte Konzernchef Frost im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.

Im Gegenteil: man habe im ersten Halbjahr weitere "happige Aufwertungen" im Immobilienbereich gesehen. Und die Leerstände seien mit 3,8 Prozent insgesamt weiter auf einem historisch tiefen Niveau. Am tiefsten seien sie gar bei den Gewerbeverkaufsflächen mit unter 2 Prozent - entgegen den allgemeinen Warnungen über schliessende Läden.

Wie andere Versicherer ist Swiss Life gewissen Mietern in der Zeit des Corona-Lockdowns mit Mietstundungen oder -erlassen entgegengekommen. Dies führte insgesamt zu deutlich tieferen Mieterträgen, wobei die Mieterlasse laut Frost rund 10 Millionen Franken ausmachten.

Insgesamt zeigte sich Frost zuversichtlich, dass die Aktionäre der Swiss Life auch im nächsten Jahr nicht darben müssen. "Wir sind optimistisch, dass wir auch für 2020 eine gute Dividende ausschütten können", sagte Frost. Die Ausschüttungsquote könnte dabei gar etwas über der strategischen Zielgrösse von 50 bis 60 Prozent des Gewinns zu liegen kommen.

(AWP)