Tesla werde daher wahrscheinlich eine Wertminderung seiner Bitcoin-Bestände von rund 440 Millionen US-Dollar (was 9 Prozent des Jahresgewinns 2021 entspricht) bekanntgeben, wenn das Unternehmen später in diesem Monat Quartalsergebnisse präsentiert, wie der "Telegraph" weiter schreibt. Der Preis von Bitcoin ist von 46'700 Dollar zu Beginn des Jahres um 60 Prozent gefallen, vom Allzeithoch im November sogar um 75 Prozent.
Tesla akzeptierte Bitcoin letztes Jahr kurzzeitig als Zahlungsmethode, machte den Entscheid aber rückgängig, nachdem Tesla-Chef Elon Musk Bedenken hinsichtlich des CO2-Fussabdrucks der Kryptowährung geäussert hatte.
Auch MicroStrategy wird wohl Abschreibung melden
MicroStrategy ist vom Bitcoin-Absturz betroffen. Als der US-Softwarehersteller im Sommer 2020 begann, Bitcoin in grossen Mengen zu kaufen, begründete Firmenchef Michael Saylor dies damit, dass die Inflation Barbestände wertlos machen würde. Ende des zweiten Quartals waren die Kryptobestände, die er seitdem angehäuft hat, nun allerdings 3,4 Milliarden Dollar weniger wert als im vorangegangenen Quartal.
Solange kein Bitcoin verkauft wird, bleibt es für MicroStrategy nach US-Bilanzierungsregeln bei einem Verlust auf dem Papier. Beim Bericht der Zweitquartalsergebnisse dürfte das Unternehmen dennoch eine erhebliche Abschreibung vornehmen müssen. Die Aktie von MicroStrategy hat im abgelaufenen Quartal 66 Prozent nachgegeben und damit noch stärker als Bitcoin.
Als der Bitcoin-Kurs im abgelaufenen Quartal den grössten Einbruch seit mehr als einem Jahrzehnt erlebte, hat Saylor die Bestände noch aufgestockt. Ende Juni erklärte MicroStrategy noch, dass es seine Ergebnisse zum regulären Termin veröffentlichen wird. An der Wall Street verlangen die Regulierungsbehörden normalerweise, grosse Verluste deutlich schneller zu melden.
Der Bitcoin-Bestand von MicroStrategy war am Ende des ersten Quartals etwa 5,9 Milliarden Dollar wert. Beim Bitcoin-Preis von rund 19'000 Dollar per Ende Juni war der Bestand demnach nur noch rund 2,45 Milliarden Dollar wert und damit 58 Prozent weniger als noch vor drei Monaten.
Shirish Jajodia von Investor-Relations-Abteilung von MicroStrategy erklärte Bloomberg auf Anfrage, das Unternehmen habe keine Pläne, Bitcoin zu verkaufen. Die Aktionäre unterstützten die Strategie. Er betonte die “robuste Kapitalstruktur” von MicroStrategy, die das Unternehmen gegenüber kurzfristigen Schwankungen abschirmten.
(cash/Bloomberg)