Die Aktie von Meyer Burger liegt sehr gut im Markt. Mit einem Plus von fast 80 Prozent seit Jahresbeginn ist die Aktie des Solarzulieferers weit oben auf der Liste der diesjährigen Börsengewinner.
Für die nötigen Impulse sorgte einerseits die Aufnahme in die Nebenwerte-Indizes von MSCI, andererseits aber auch die Hoffnung auf einen "Green New Deal" unter dem künftigen US-Präsidenten Joe Biden. Letzteres, obwohl sich angesichts der Machtverhältnisse im Senat noch gar nicht sagen lässt, ob die Demokraten ein solches Wirtschaftspaket für erneuerbare Energien überhaupt durchbringen würden.
Fehlende Erfahrung in Marketing und Vertrieb
Am frühen Mittwochmorgen nun meldet sich die Credit Suisse zu Wort. Sie nimmt die Wiederabdeckung der Meyer-Burger-Aktie mit "Underperform" auf, was einer Verkaufsempfehlung gleichkommt. Das Kursziel von 30 Rappen entspricht einem Rückschlagspotenzial von fast 20 Prozent.
Kursentwicklung der Meyer-Burger-Aktie seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)
Wie die Grossbank schreibt, ist der geplante Vorstoss in die Produktion von Solarzellen aus Sicht des Solarzulieferers zwar alternativlos. Ihr fehlt allerdings der Glaube an eine erfolgreiche Umsetzung dieser Pläne. Um eine erfolgreiche Kommerzialisierung erreichen zu können, müsse das Unternehmen innerhalb kürzester Zeit eine Vertriebsorganisation sowie einen Leistungsausweis bei der Produktion hochwertiger Solarzellen aufbauen. Gerade im Marketing und Vertrieb fehle es jedoch an Erfahrung.
Credit Suisse macht ein grosses "Aber"
Das Ziel eines Jahresumsatzes von 400 bis 450 Millionen Franken bei einer operativen Marge (EBITDA) in Höhe von 25 bis 30 Prozent für das Jahr 2023 erachtet die Credit Suisse daher als zu ambitioniert.
Gleichzeitig räumt die Grossbank aber ein, dass der Aktienkurs bis auf 77 Rappen steigen könnte, sofern Meyer Burger die eigenen Vorgaben erreicht und die nötige Finanzierung zum raschen Ausbau der Produktionskapazitäten zusammenbekommt.
Die Credit Suisse ist übrigens die einzige Bank, welche die Meyer-Burger-Aktie zum Verkauf empfiehlt. Während die Zürcher Kantonalbank sie mit "Übergewichten" einstuft, sind Research Partners und die UBS neutral gestimmt.