Am augefälligsten war das Kursdebakel am Dienstag beim E-Autohersteller Tesla mit einem Rückgang von 21 Prozent. Damit wurden an einem Handelstag 80 Milliarden Dollar Börsenwert des Unternehmens weggewischt. Und in den Statistiken enthalten ist noch nicht einmal der Absacker von Slack. Die Aktie des Bürochat-Softwareherstellers fiel im nachbörslichen Handel nach der Bekanntgabe von enttäuschenden Zweitquartalszahlen um 18 Prozent.
Seit Donnerstag, als der Ausverkauf bei den US-Technologiewerten begann, summieren sich die Verluste nach drei Handelstagen (am Montag waren die US-Börsen geschlossen) auf ansehnliche Zahlen, wie folgende Tabelle zeigt:
Erstaunen darf der Einbruch nach der bisweilen etwas bizarr anmutenden Rally bei US-Tech-Aktien niemanden. Bei den Bewertungen der Unternehmen wurden bereits Vergleiche zu den Zeiten der Dotcom-Ära zur Jahrtausendwende gezogen. Beobachter sprechen nun denn auch von einem "unvermeindlichen Rückfall" oder einer "gesunden Korrektur".
Für Verunsicherung sorgt am Markt seit Sonntag aber auch die Meldung, dass die japanische Beteiligungsgesellschaft Softbank unter ihrem Chef und Gründer Masayoshi Son sich massiv in Call-Optionen in US-Technologieaktien gestürzt und damit die Rallye der Nasdaq befeuert hatte. Das geht gut, so lange die Märkte steigen. Fallen die Märkte wie jetzt, dann könnten Verkäufe der Derivate die Abwärtsbewegung aber weiter beschleunigen.
Am Markt wird Masayoshi Son bereits als "Wal der Nasdaq" bezeichnet. Als Wale werden an der Börse Grossanleger bezeichnet, die im Verborgenen hohe Positionen aufbauen, die das Potenzial haben, den Markt zu bewegen - in die eine oder andere Richtung.
Insofern könnten die Tech-Werte und der noch immer astronomischen Bewertungen weiter korrigieren - obwohl die Terminkontrakte zumindest für Mittwoch auf eine Erholung des Nasdaq hindeuten. Allzutief dürfte der Absturz dennoch nicht ausfallen. Denn die Triebfeder der Börsenrally ist die ultra-lockere Geldpolitik der US-Notenbank, welche Aktien quasi alternativlos macht. Eine andere Frage ist, ob das gesund für die Finanzmärkte ist.