Es werde nun mit einem bereinigten Betriebsergebnis ohne Leasingaufwendungen (Ebitda AL) von mehr als 37 Milliarden Euro gerechnet, teilte der Bonner Dax-Konzern am Mittwoch mit. Bisher hatte Europas größter Telekomkonzern rund 37 Milliarden Euro in Aussicht gestellt, was einem Plus von etwa 5,7 Prozent zu 2020 entsprechen würde. "Wir halten das Tempo und setzen unsere Wachstumsstory fort", sagte Finanzvorstand Christian Illek.
Im ersten Quartal legte das bereinigte Betriebsergebnis um 41,3 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro zu. Dazu trug vor allem die Übernahme des kleineren Konkurrenten Sprint durch T-Mobile US bei, die seit April 2020 auch die Bonner anschiebt. Der Umsatz der Deutschen Telekom kletterte von Januar bis März um fast ein Drittel auf 26,4 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern erstmals die Marke von 100 Milliarden Euro geknackt. Das bereinigte Betriebsergebnis und die Erlöse lagen deutlich über den Erwartungen von Analysten.
Seit mehreren Quartalen investiert die Deutsche Telekom stark in den 5G-Netzaufbau und den Glasfaserausbau. Allein im ersten Quartal nahm das Unternehmen 4,3 Milliarden Euro in die Hand und damit fast 28 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Inzwischen beläuft sich die Zahl der glasfaserbasierten Anschlüsse auf 16,3 Millionen, was einem Plus von 1,5 Millionen entspricht.
Trotz anhaltender Auswirkungen der Corona-Krise auf das Großkundengeschäft T-Systems berappelt sich die Sparte langsam. Dennoch dauert die bereits 2018 gestartete und mit dem Abbau Tausender Stellen einhergehende Neuausrichtung der Telekom-Sparte an. Der Auftragseingang blieb stabil, während der Umsatz um 4,4 Prozent auf eine Milliarde Euro sank. Das bereinigte Betriebsergebnis kletterte allerdings 3,3 Prozent auf 62 Millionen Euro. Mit den Folgen der Corona-Krise - vor allem fehlenden Roaming-Einnahmen durch ausbleibende Reisen - kämpfte auch das Europa-Geschäft. Bereinigt legte der Umsatz trotzdem 0,8 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro zu.
Offen ist weiterhin, wie die Telekom mit ihrem Funkturmgeschäft verfährt, dass nun auch Masten aus Österreich verwaltet und insgesamt auf 42.600 Standorte kommt. Das bereinigte Betriebsergebnis kletterte um 7,2 Prozent auf 169 Millionen Euro. Im Februar hatte Illek gesagt, Partnerschaften wie auch ein Börsengang seien möglich. Durch die beschleunigte Digitalisierung und den kostspieligen 5G-Aufbau ist zuletzt viel Bewegung in den Markt gekommen. Konkurrent Vantage Towers ist seit März börsennotiert.
(Reuters)