Laut Rechsteiner ist die Schweiz von einer Vorreiterposition ins hintere Mittefeld beim Ausbau der fünften Generation des Mobilfunks (5G) abgerutscht. Er zeigt sich daher besorgt, dass die Schweiz bei der Digitalisierung ins Hintertreffen geraten könnte.
Aktuell seien in der Branche mehr als 3000 Baugesuche für Funkantennen hängig, was normalerweis mindestens drei Jahre zum Abarbeiten brauche. Aufgrund der stetig wachsenden Datenvolumen gebe es diese Zeit aber nicht.
Netzsicherheit hat hohe Priorität
Zuletzt hatte die Swisscom durch zahlreiche grosse Netzstörungen negative Schlagzeilen gemacht. Solche Ausfälle sind laut Rechsteiner nicht akzeptabel. Obwohl Swisscom einen Grossteil der Investitionen in die Modernisierung der Netzinfrastruktur steckt, könnten Ausfälle jedoch nicht völlig ausgeschlossen werden.
Der Verwaltungsrat habe im Anschluss an die Störungen intensive Ursachenanalyse betrieben. Zudem wurden Aktionspläne definiert, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.
Nachhaltigkeit und Diversität stärken
Als eines der wichtigsten Projekte bezeichnete Rechsteiner ausserdem die Entwicklung einer ESG-Strategie (Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführung) für den Gesamtverwaltungsrat. Unter anderem sei dabei der Vergütungsbericht transparenter gestaltet worden. Zudem sollen im Zuge des neuen Aktiengesetzes die Statuten und Vorgaben für die Unternehmensführung angepasst und ein sogenannter "Code of Best Practice" eingeführt werden.
Im Bereich Nachhaltigkeit gibt es laut Rechsteiner aber noch Verbesserungspotenzial. Auch bei der Diversität der Geschlechter sei Swisscom noch nicht so weit wie gewünscht. Mittels Talentmanagement würden jedoch gezielt Frauen auf Führungspositionen vorbereitet, was aber Zeit brauche. Auf dem Markt gibt es laut Rechsteiner derzeit nicht genügend Frauen mit den geeigneten Kompetenzen, um hier schnell Abhilfe schaffen zu können.
(AWP)