Mit einem Plus von gut 18 Prozent ist ABB die drittbeste Aktie aus dem Swiss Market Index (SMI) in diesem Jahr. Und das nicht ohne Grund, wie die erfreulichen Fortschritte im ersten Quartal zeigt.
Wie Vorabinformationen zeigen, erzielte der schweizerisch-schwedische Industriekonzern bei einem Umsatz von 6,9 Milliarden Dollar einen operativen Gewinn (EBITA) von gut 930 Millionen Dollar. Analysten hatten bloss mit einem Umsatz von 6,5 Milliarden Dollar und einem operativen Gewinn von 770 Millionen Dollar gerechnet. Auch der Auftragseingang liegt mit 7,75 Milliarden Dollar über den geschätzten 7,45 Milliarden Dollar.
Firmenchef Rosengren trimmt das Unternehmen auf Wachstum
Neuerdings geht das Unternehmen selber für das laufende Geschäftsjahr von einem Umsatzwachstum von 5 Prozent oder mehr aus.
Analysten zeigen sich erfreut über das starke Tagesgeschäft und sehen darin die Handschrift des neuen Firmenchefs Björn Rosengren. Rosengren wird in Börsenkreisen zugetraut, was seinen Vorgängern verwehrt blieb: ABB nach einer jahrelangen Flaute auf Wachstumskurs zu bringen.
Nach einem Vorstoss bis auf 30,48 Franken gewinnt die ABB-Aktie zur Stunde noch 3,3 Prozent auf 30,24 Franken. Damit kostet sie erstmals seit Sommer 2008 wieder mehr als 30 Franken.
Gewinnerwartungen dürften steigen
Das dürfte vor allem Goldman Sachs freuen. Die US-Investmentbank nahm erst vor gut einer Woche die Wiederabdeckung der Aktie mit "Buy" und einem 12-Monats-Kursziel von 35 Franken auf (der cash Insider berichtete). In der Summe der Bewertung der einzelnen Geschäftsbereiche kommt Goldman Sachs gar auf einen rechnerischen Wert von über 40 Franken je Aktie. Die Amerikaner sehen bei ABB sowohl organische Wachstumsmöglichkeiten als auch solche im Zusammenhang mit ergänzenden Firmenübernahmen. Bei Goldman Sachs fühlt man sich vom vorliegenden Zahlenkranz in der optimistischen Haltung bestärkt.
Doch auch andere Banken gewinnen den Vorabinformationen vorwiegend positive Aspekte ab. Die Bank Vontobel weist beispielsweise auf den starken Auftragseingang trotz ausbleibender Grossaufträge hin. Sie bezeichnet die schon so früh im Jahr erhöhten diesjährigen Umsatzvorgaben als "Zeichen der Zuversicht". Die Zürcher Kantonalbank will ihrerseits die eigenen Umsatz- und Gewinnschätzungen erhöhen und sieht andere Banken dasselbe tun. Berechnungen der UBS zufolge dürften die durchschnittlichen Gewinnschätzungen im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen. Vontobel geht gar von Aufwärtsrevisionen im hohen einstelligen Prozentbereich aus. Anders als Goldman Sachs und die UBS schätzen Vontobel und die Zürcher Kantonalbank die ABB-Aktie nur neutral ein.