Das Köpferollen beim Solarzulieferer Meyer Burger geht weiter: Wie am frühen Montagmorgen einer Medienmitteilung entnommen werden kann, tritt nun auch der erst im April 2017 in den Verwaltungsrat gewählte Hans-Michael Hauser nicht mehr zu Wiederwahl an. Mit Urs Fähndrich (Elysium Capital) soll neben Mark Kerekes (Sentis Capital) ein weiterer Aktionärsvertreter seinen Platz einnehmen. Gleichzeitig soll Franz Richter den scheidenden Verwaltungsratspräsident Remo Lütolf beerben.
Beobachter zeigen sich überrascht von diesen Neuigkeiten, insbesondere von der Nominierung gleich zweier Aktionärsvertreter in den Verwaltungsrat. Mit der Zuwahl könnte die Aktionärsgruppe um Sentis Capital und Elysium Capital ihren Einfluss weiter festigen und die Transformation vorantreiben.
Das sieht auch die Börse so. Nach einem Vorstoss bis auf 0,1748 Franken gewinnt die Meyer-Burger-Aktie zur Stunde noch 3,3 Prozent auf 0,1650 Franken. Aus dem Handel ist von einer Mischung aus Anlage- und Deckungskäufen zu hören.
Aufbau einer eigenen Produktion
Beobachtern zufolge birgt die Medienmitteilung noch weitere interessante Informationen. So wird die Partnerschaft mit REC zwar weiterverfolgt (cash berichtete). Allerdings will der Solarzulieferer parallel dazu eine eigene Zell- und Modulfertigung aufbauen.
Letzteres lässt sich wohl nicht ohne frisches Geld der Aktionäre bewerkstelligen, ist der Aufbau einer eigenen Produktion bekanntlich doch mit hohen Vorabinvestitionen verbunden. Meyer Burger strebt denn auch eine Erneuerung des genehmigten Kapitals an.
Die Ungewissheit über den zukünftigen strategischen Kurs setzte der Aktie in den letzten Monaten zu. Und obwohl sich die Aktie zuletzt etwas von ihren Tiefstkursen von Mitte März bei 0,12 Franken erholt hat, errechnet sich seit Jahresbeginn noch immer ein Minus von fast 60 Prozent.