Für die Aktie der Zurich Insurance Group werden am Freitag deutlich tiefere Kurse bezahlt. Zur Stunde verliert sie noch 4,8 Prozent auf 317,20 Franken. Die Tagestiefstkurse liegen gar bei 315,50 Franken.
In Panik brauchen die Aktionäre deswegen allerdings nicht zu verfallen. Denn im Aktienkurs spiegelt sich bloss der Dividendenabgang in Höhe von 19 Franken wider. Das entspricht vor Abzug der Verrechnungssteuer einer Rendite von 5,7 Prozent. Kein anderes Unternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI) ist so grosszügig.
Seit 2009 gleich drei magere Jahre
Eine alte Faustregel besagt, dass die Zurich-Aktie nach dem Dividendenabgang für gewöhnlich in eine mehrwöchige Kursflaute übergeht. Im angelsächsischen Sprachgebrauch spricht man auch gerne von "dead money" - also von "totem Geld".
Und tatsächlich erklomm die Aktie seit 2009 gleich bei drei Gelegenheiten das Kursniveau vor dem Dividendenabgang im weiteren Jahresverlauf nicht wieder. Das war in den Jahren 2010, 2011 und 2015 der Fall. 2014 dauerte die Aufholjagd bis Anfang Juli, im Jahr 2012 sogar bis Mitte September.
Kursentwicklung der Zurich-Aktie über die letzten 12 Monate (Quelle: www.cash.ch)
Doch keine Regel ohne Ausnahme: Vor einem Jahr mussten die Aktionäre nicht lange warten. Nach gerademal acht Handelstagen war der Dividendenknick wieder wettgemacht. Das war schon 2009 so, als der Schweizer Aktienmarkt die Folgen der Finanzkrise abschütteln und zu einer kräftigen Erholungsbewegung ansetzen konnte.
Nimmt man den Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre, brauchte die Zurich-Aktie fast drei Monate, um sich wieder fangen zu können.
Kursentwicklung kann sich dennoch sehen lassen
Geduld war vor allem in den Jahren gefragt, in welchen dem Dividendenabgang eine starke Kursentwicklung vorausging. Dass die Zurich-Aktie in diesem Jahr bereits um 14 Prozent zulegen und im März auf den höchsten Stand seit mehr als zehn Jahren vorstossen konnte, spricht deshalb eher gegen eine rasche Aufholjagd.
Langfristig orientierten und an attraktiv hohen Dividenden interessierten Anlegern kann das allerdings egal sein. Als Aktionäre der Zurich Insurance Group fahren sie nämlich schon seit Jahren überdurchschnittlich gut. Zumindest der Neid der Aktionäre der beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse dürfte ihnen damit sicher sein.