Im November setzte der Stromzählerhersteller Landis+Gyr die Schweizer Börse SIX davon in Kenntnis, dass eine Kirkbi AG aus Baar mit 3,42 Prozent eingestiegen sei (cash berichtete).

Erst als klar wurde, wer hinter dem neuen Grossaktionär steht, griffen auch andere Medien die Beteiligungsnahme auf. Denn bei der Kirkbi AG handelt es sich um das Family Office von niemand geringerem als dem dänischen Milliardär und Lego-Erben Kirk Kristiansen.

Die Landis+Gyr-Aktie ging an diesem Tag bei 69,55 Franken und damit um 2,4 Prozent höher aus dem Handel. In den darauffolgenden Tagen kletterte die Aktie in der Spitze sogar bis auf 74 Franken.

Wie sich einer Offenlegungsmeldung entnehmen lässt, haben die Lego-Erben in den letzten Tagen bei Landis+Gyr weitere Titel zugekauft. Im Zuge dessen ist ihr Stimmenanteil auf 5,13 Prozent angeschwollen.

UBS und CS sind sich einig: Die Aktie ist ein Kauf

Erneut war der Zeitpunkt für einen Beteiligungsausbau günstig, fiel die im Juli zu 78 Franken an die Börse gebrachte Aktie innerhalb der letzten zwei Wochen um gut 8 Prozent nach unten. Und das, ohne irgendwelche Neuigkeiten.

Die Zukunftsaussichten von Landis+Gyr werden als gut beurteilt, dessen ist man sich in Analystenkreisen einig. Von den drei mit dem Börsengang vom Sommer letzten Jahres beauftragten Banken empfehlen immerhin zwei die Aktie zum Kauf. Die Credit Suisse veranschlagt ein Kursziel von 85 Franken, die Rivalin UBS sogar auf 90 Franken.

Mit der Aktie von Landis+Gyr liess sich für "Aktionäre der ersten Stunde" noch kein Geld verdienen. (Quelle: www.cash.ch)

Beide Grossbanken argumentieren mit der breiten Basis bereits installierter Stromzählern sowie mit den überdurchschnittlich guten Wachstumsaussichten im Zusammenhang mit intelligenten Stromnetzen, sogenannter "Smart Grids". Doch auch mit der grosszügigen Ausschüttungspolitik kann Landis+Gyr bei Credit Suisse und UBS punkten. Immerhin errechnet sich für 2017 eine Dividendenrendite von 3,1 Prozent.

Grossaktionär und Unternehmen trennen gerade mal 10 Kilometer

Etwas zurückhaltender sind die beiden US-Investmentbanken Morgan Stanley und J.P. Morgan. Sie schätzen die Aktie des Stromzählerherstellers beide nur neutral ein. Das überrascht, gab das Unternehmen doch erst vor gut zwei Wochen bekannt, dass sich die latenten Steuerschulden dank der US-Steuerreform um rund 22 Millionen Dollar senken dürfte. Unter dem Strich bleibt so mehr vom Gewinn beim Unternehmen, was wiederum die Aktionäre freuen dürfte.

Das Landis+Gyr-Paket der Lego-Erben um Kirk Kristiansen weist zu aktuellen Kursen einen Wert von gut 110 Millionen Franken auf. Alleine schon aufgrund ihrer Grösse dürfte die Beteiligung einen besonderen Stellenwert haben. Hinzu kommt, dass die Sitze der beiden Gesellschaften keine 10 Kilometer trennen.