Nachdem sich die Kurse der Digitalwährungen am Samstag nach dem Kursabsturz in den Tagen davor etwas stabilisiert hatten, gaben sie zuletzt wieder nach. So kostet ein Bitcoin, die bekannteste und nach Marktanteilen grösste Digitalwährung, am Sonntag auf dem Handelsplatz Bitstamp rund 31'500 Dollar und damit bis 18 Prozent weniger als am Vortag.

Auch andere Digitalwährungen wie Ether sacken am Sonntag ab - zum Teil noch viel stärker als der Bitcoin. Ether verliert in der Spitze 26 Prozent, Litecoin sackt bis 33 Prozent ab. 

Allerdings beträgt das Plus seit Jahresbeginn bei Ether noch 186 Prozent. Bei Bitcoin sind es rund 10 Prozent, bei Litecoin minus 5 Prozent.

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In der vergangenen Woche war der Bitcoin am Mittwoch kurzzeitig bis auf 30'000 Dollar gefallen, konnte sich aber in den Tagen danach wieder etwas erholen. Mit einem Niveau von rund 37'000 Dollar am Freitagabend büsste der Bitcoin im Wochenverlauf rund ein Viertel an Wert ein. Seit dem Rekordhoch von knapp 65 000 Dollar Mitte April ging es damit um knapp die Hälfte nach unten.

Trotz der massiven Verluste in den vergangenen Wochen kostet der Bitcoin noch fast vier Mal so viel wie vor einem Jahr. Die massiven Schwankungen zeigen das ganze Dilemma des Markts für Digitalwährungen - er verspricht einerseits hohe Gewinne bei allerdings immens hohen Risiken. Regulierer wie die Bafin warnen deshalb beständig vor Anlagen in diesem Segment.

Laut Marktanalyst Timo Emden droht aktuell ein Absturz des Bitcoin bis auf 20'000 Dollar. Sollte dieser den Kampf um die psychologische Hürde von 30'000 Dollar verlieren, drohe neues Ungemach, hiess es in einer am Sonntag veröffentlichten Mitteilung. Nachdem die Märkte in den vergangenen Tagen ihren Verkaufsrausch kurzzeitig hätten stoppen können, habe Anleger mittlerweile wieder die Panik gepackt. Die Gemengelage gestalte sich nach wie vor unübersichtlich.

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Als einen wichtigen Grund für den jüngsten Kursrutsch nannten Experten Nachrichten aus China. In einer Stellungnahme der Regierung wurde eine frühere Ankündigung bekräftigt, härter gegen die Herstellung von Kryptowährungen vorzugehen. Die Erzeugung der Digitalwährungen wird auch Mining genannt und verbraucht bei der Herstellung von Bitcoins enorme Mengen an elektrischer Energie.

Zuvor hatte bereits Tesla-Chef, Multimilliardär und Krypto-Befürworter Elon Musk den Markt für Kryptowährungen mehrfach in Aufregung versetzt. Erst revidierte Musk den Bitcoin-freundlichen Kurs des Elektroautobauers Tesla, dann schien er anzudeuten, dass sich dieser von seinen Bitcoin-Beständen trennen könnte. Musk dementierte letzteres schnell, die Kursbewegungen beim Bitcoin waren aber enorm.

Ein weiterer Belastungsfaktor kam vergangene Woche aus den USA. Am Donnerstagabend gab das US-Finanzministerium bekannt, dass es zwecks Steuerehrlichkeit eine Anzeigepflicht für Krypto-Transaktionen von mehr als 10 000 US-Dollar in Erwägung ziehe. Sollte das Vorhaben umgesetzt werden, wäre dies ein Schlag gegen die von Krypto-Fans so geschätzte Anonymität von Transaktionen.

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(AWP/cash)