An den Börsen geht es aktuell hin und her. Inflationsängste, Tapering-Diskussionen, der Streit um das US-Budget oder das ewige Thema China mit seinem neusten Kapitel namens Evergrande – alles Zutaten für ein schwieriges Marktumfeld. Und nicht zu vergessen, in einer Pandemie befinden wir und ja auch immer noch. Für Anleger ist es zum Haare raufen. Oder doch nicht? Geht es nach Savita Subramanian, oberste US-Aktienstrategin bei Bank of America (BofA), gibt es einen einfachen Weg, "um sich sicher durch diesen Markt zu navigieren", wie sie im Interview mit CNBC erklärt.
Ihr Punkt: Die US-Notenbank Fed habe mit ihrem Entscheid vom Mittwoch ein Umfeld geschaffen, in dem alle Assets an Attraktivität gewännen, die "inflationsgeschützte Erträge bieten können", ist Subramanian überzeugt. Hier könnten Anleger insbesondere bei kleinkapitalisierten US-Aktien fündig werden. Grund: Diese profitierten von einer kräftigen US-Konjunkturerholung und böten "beständige Erträge zu einem vergleichsweise attraktiven Preis", so die BofA-Strategin.
"Small Caps handeln derzeit auf einer tieferen Bewertung als Large Caps", unterstreicht sie im Interview. So erhalte man eine höhere Gewinnrendite für den gleichen Preis.
Energie- und Finanzwerte jetzt das A und O
Doch was genau soll man als Anleger nun kaufen? Subramanian tut Anlegerinnen und Anlegern leider den Gefallen nicht, konkrete Aktien zu nennen. Doch sie empfiehlt immerhin, jetzt auf Energie- und Finanzwerte zu setzen. Laut Subramanian profitieren diese eher von Inflation, als dass sie von ihr getroffen werden. Zumindest am gestrigen Mittwoch wäre dies schon mal eine gute Idee gewesen, haben Aktien aus diesem Bereich doch nach der Fed-Entscheidung zu einem Grossteil der Kursgewinne am Markt beigetragen.
Währenddessen stieg der auf US-Small-Caps-Index Russell 2000 um rund 1,5 Prozent und verzeichnete dabei den besten Tagesgewinn seit vier Wochen.
Fed will raus aus Krisenmodus
Die Fed hat am Mittwoch verlauten lassen, den Krisenmodus zügig verlassen zu wollen und eine erste Zinserhöhung bereits für 2022 signalisiert. Sie beliess den Leitzins zwar noch in der Spanne von null bis 0,25 Prozent. Allerdings signalisierten die Währungshüter in ihrem Ausblick im Mittel, dass es nächstes Jahr eine Erhöhung geben könnte - ein Jahr früher als bislang angepeilt.
Zugleich bereitet die Fed die Finanzmärkte darauf vor, dass das in der Corona-Krise gestartete grosse Wertpapierkaufprogramm schon bald heruntergefahren wird. Womöglich werde der Startschuss dafür im November fallen, betonte Fed-Chef Jerome Powell.
Fed will bald aus Krisenmodus heraus - Zinserhöhung 2022 auf dem Schirm |
(Mit Material von AWP)